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Katze oder Kater – Was passt besser zu mir?

Die eigenen Kinder kann man sich nicht aussuchen, bei Katzen ist das jedoch anders. Aber was passt besser zu mir – Katze oder Kater? Ist das Geschlecht wirklich so wichtig? Und was gibt es für Unterschiede zwischen Katze und Kater, über die ich Bescheid wissen sollte, bevor ich mir eine oder mehrere Katze/n anschaffe?

DER OFFENSICHTLICHE UNTERSCHIED – DAS GESCHLECHT

Der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen Katze und Kater liegt ganz klar auf der Hand: das Geschlecht und die damit einhergehenden Geschlechtsteile.

Bei einer Kastration werden zwar Bereiche der jeweiligen Geschlechtsteile abgebunden oder entfernt, aber das bedeutet nicht, dass die Fellnasen auf einmal zu geschlechtslosen Tieren werden. Es bleiben natürlich weiterhin männlich bzw. weibliche Tiere, auch wenn manche Hormone gar nicht mehr oder zumindest weniger produziert werden und dadurch gegebenenfalls manche Verhaltensweisen im Nachhinein schwächer ausgeprägt sind als bei unkastrierten Katzen.

Dennoch oder gerade deswegen sollten sowohl Katze als auch Kater immer kastriert werden. Hierbei gilt: einen Kater kastrieren zu lassen ist günstiger, als eine Katze kastrieren zu lassen. Das sollte einen jedoch trotzdem nicht davon abhalten genau das zu tun und am besten auch rechtzeitig. 

Sprich, wenn die Katze noch jung ist bzw. so schnell wie möglich, falls ihr eine bereits erwachsene, unkastrierte Katze bei euch aufnehmt. Gerade, wenn Katze UND Kater zusammen gehalten werden, dann bitte auf keinen Fall unkastriert, da es so ganz schnell zu Problemen kommen kann man das Züchten besser den Profis überlassen sollte.

AUSNAHMEN BESTÄTIGEN DIE REGEL

Einmal vorweg, bevor ich zu den Unterschieden zwischen Katze und Kater komme: Jede Katze ist individuell und so ist es auch ihr Charakter. Von daher sind alle folgenden Merkmale lediglich Tendenzen, die sich aus den Erfahrungen und Beobachtungen vieler Katzenhalter über die Jahre hinweg ergeben hat.

Zum Großteil kann ich diese geschlechtsspezifischen Eigenarten auch bei Nala und Flash feststellen. Die beiden sind also richtige „Klischee-Katzen“. Diese Merkmale können aber natürlich bei jedem Tier unterschiedlich ausgeprägt sein und Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.

ERSCHEINUNGSBILD & FRESSVERHALTEN

Kater sind in der Regel schwerer, größer und kräftiger als ihre weiblichen Artgenossen. Manche erinnern aufgrund ihrer Erscheinung sogar fast schon an richtige Tiger oder Löwen. Wer das gerne mag, ist mit einem Kater auf jeden Fall besser beraten. Wer jedoch lieber einen kleinen Panther zu Hause halten möchte, der sollte sich vermutlich eher für die zierlicheren, weiblichen Exemplare entscheiden.
Aufgrund ihrer Größe und des höheren Gewichts, fressen Kater natürlich mehr als Kätzinnen, was sich durchaus auch auf der monatlichen Futterrechnung bemerkbar macht.

Außerdem sind sie oft sehr auf Futter fixiert, was leider auch häufig zu Übergewicht bei den Katern führen kann. Allerdings kann einem das Fressverhalten durchaus auch in die Karten spielen, wenn es darum geht die Fellnase abwechslungsreich zu beschäftigen. Dadurch sind sie nämlich in der Regel sehr gut für Futterspiele, Intelligenzspiele mit Fummelbrettern oder das Clickertraining zu begeistern.

SOZIALVERHALTEN DEM MENSCHEN GEGENÜBER

Wenn es ums Fressen geht, dann spielt ihnen die Eigenschaft, dass sie meistens sehr fordernd sind, sicherlich in die Karten. Zumindest aus der Perspektive des jeweiligen Katers, weil er somit schneller bekommt, was er möchte.

Diese Eigenart bezieht sich jedoch nicht nur auf Futter, sondern ebenso auf ihr Sozialverhalten dem Menschen gegenüber. Denn Kater sind in der Regel verschmuster, weitaus anhänglicher und fordern Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten genauso ein, wie eine leckere Mahlzeit.

Wer regelmäßig Aufmerksamkeit einfordert, muss natürlich auch damit rechnen, diese Aufmerksamkeit hin und wieder auch von den kleineren Menschen im Haushalt zu bekommen – nämlich von Kindern. Da kommt ihnen unheimlich zu Gute, dass sie durch ihren Körperbau meistens etwas robuster sind als ihre weiblichen Artgenossen. Gerade bei Kindern, die in jungen Jahren gerne mal etwas gröber zu den Tieren sein können, sind Kater oft sehr viel toleranter als Katzendamen.

Dafür sind Katzen häufig unabhängiger und eigenständiger als ihre männlichen Kollegen, was ein großer Vorteil sein kann, wenn die Katze regelmäßig für längere Zeit allein Zuhause bleiben muss. Sie kann sich meistens auch ohne menschlichen Spielpartner super beschäftigen und macht einfach ihr Ding.

Klar, braucht sie trotzdem täglich die Aufmerksam und Zuneigung von ihrem Menschen, aber sie geht eben auch gerne ihren eigenen Weg. Deshalb werden Kätzinnen aber auch oft als zickig oder als Diva bezeichnet, ganz mädchentypisch, wenn man jetzt mal vom allgemeinen Klischee ausgeht.

UNTERSCHIED BEI KATZE UND KATER IM FREIGANG

Bei Freigängerkatzen sollte man zudem wissen, dass Kater in der Regel ein sehr viel größeres Revier haben und sich daher schon ab und zu mal etwas weiter von ihrem Zuhause entfernen, als es die weiblichen Artgenossen tun. Dieser Faktor kann also recht entscheidend sein, je nachdem, wie gefährlich die Umgebung rund um das Zuhause ist.

Möchtest du also vermeiden, dass deine Katze zu weit wegläuft und sie lieber bei dir in der Nähe wissen? Dann empfehle ich dir eine (bzw. mehrere) Katzendame(n).

Gerade, wenn die Katze Freigang bekommen soll, ist es umso wichtiger, dass sie kastriert ist. Bei Katern könnte manch einer zwar denken, dass er dann nicht das Problem mit den Katzenbabys hat, allerdings ist es trotzdem einfach unverantwortlich – auch anderen Katzen und ihren Besitzern gegenüber.

KATZE UND KATER SPIELEN ANDERS

Ein sehr gravierender Unterschied zwischen den Geschlechtern ist das Spielverhalten. Denn Katze und Kater spielen ganz unterschiedlich. Kätzinnen müssen in der Natur ihre Kitten mit Futter versorgen und sehen ihr „Spezialgebiet“ deshalb in der Jagd.

Für die Katzen daheim bedeutet es so viel, dass sie z.B. gerne fangen spielen oder Angeln hinterherjagen. Kater hingegen müssen in der Natur ihr Revier verteidigen und sich gegen ihre männlichen Rivalen durchsetzen, um den Katzendamen zu imponieren. Daher steht für sie vor allem raufen und toben ganz weit oben auf der Liste ihrer Lieblingsspiele.

Aber auch hier gilt wieder: es ist nicht bei allen Katern und allen Katzen das Gleiche. Es gibt durchaus auch Kätzinnen, die super gerne mit ihren Artgenossen Raufen oder Kater, die am liebsten Fangen spielen.

UNSERE ERFAHRUNGEN MIT KATZE UND KATER

Genau diese unterschiedliche Art zu spielen und die körperliche Überlegenheit des Katers ist es, was bei Nala und Flash dazu geführt hat, dass sie nicht mehr so gut harmonieren, wie noch im Kittenalter.

Flash ist um einiges größer, schwerer und stärker als Nala und springt mit Vorliebe auf sie drauf, um sie zum Toben aufzufordern. Sie ist allerdings alles andere als erfreut, reagiert mit Fauchen und Knurren, kann dem Ganzen so gar nichts abgewinnen und ist einfach nur super genervt von ihrem Bruder, was wiederum zu Frust bei Flash führt.

Früher als Babys waren sie wirklich süß zusammen, haben gemeinsam gespielt, gekuschelt und aufeinander aufgepasst. Heute sieht das leider alles ganz anders aus.

Schon damals bei der ersten Suche nach Katzen, haben uns die Tierheime immer davon abgeraten Katze und Kater gemeinsam zu halten, sondern wollten lieber gleichgeschlechtliche Paare vermitteln. Anfangs haben wir nie verstanden warum das so ist und dachten, dass es bei Geschwistern, die sich seit der Geburt kennen, sicherlich kein Problem darstellt.

Zumal Flash der einzige Kater im Wurf war und eigentlich nur durch Mädels sozialisiert wurde. Deshalb haben wir uns auch nicht näher mit dem Thema befasst. Heute sind wir schlauer und sehen ein, warum die Tierheime so agieren und würden es selbst vermutlich nicht nochmal so machen.

DIE ROLLE DES GESCHLECHTS IM MEHRKATZENHAUSHALT

Ob man sich für Katze(n) oder Kater entscheidet, sollte also vor allem bei einem geplanten Mehrkatzenhaushalt gut überlegt sein. Das Geschlecht, aber auch das Verhalten und der Charakter der Katzen, müssen einfach zueinander passen.

Die Wahrscheinlichkeit für eine harmonische Beziehung der Tiere ist allerdings bei gleichgeschlechtlichen Katzengruppen höher.

Bei zu großen Unterschieden, wie z.B. beim Spielverhalten, kann es bei einem Mehrkatzenhaushalt mit verschiedenen Geschlechtern mitunter schnell zu Unmut kommen. Wenn dann auch noch die körperliche Überlegenheit des Katers hinzukommt, führt das häufig einfach nur noch zu Streit und Stress untereinander.

Dadurch ist ein angenehmes Zusammenleben nicht mehr möglich. Und im schlimmsten Fall können dadurch sogar gesundheitliche bzw. psychische Schäden bei den Fellnasen entstehen oder unerwünschte Verhaltensstörungen auftreten.

IST DAS GESCHLECHT EINER KATZE WIRKLICH SO WICHTIG?

Generell gibt es bei der Frage, ob Katze oder Kater, kein Richtig oder Falsch. Klar spielt das Geschlecht bei der Haltung von Katzen eine Rolle, aber es gibt durchaus auch noch weitere Faktoren, die entscheiden, ob ein harmonisches Zusammenleben möglich ist oder nicht. Denn der Charakter einer Katze ist nicht allein vom Geschlecht abhängig. Von großer Bedeutung sind hier zum Beispiel auch Punkte wie die Rasse, das Alter, die Kinderstube oder die Erziehung.

Es ist nur wichtig, sich im Vorfeld zu überlegen, was für alle Beteiligten besser passt – Menschen, wie auch Tiere. Im besten Fall lernt man den Charakter der Katze oder des Katers vor der Adoption kennen, um die Situation besser bewerten können. Hier ist es dann vermutlich besser eine Katze aus dem Tierheim oder einem Tierschutzverein bei sich aufzunehmen. Diese sind in der Regel nicht mehr unbedingt im Kittenalter und die Mitarbeiter bzw. Pflegeeltern können das Verhalten bereits gut abschätzen und dich beraten.

Bei Nala und Flash war damals im Kittenalter nicht wirklich abzusehen, dass es sich so entwickelt, wie es jetzt ist. Im Nachhinein ist man eben immer schlauer, deswegen gebe ich euch den Tipp: informiert euch vorab, lernt eure Katze erstmal kennen und entscheidet erst dann!

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Über mich

Wer steckt hinter Fensterkatzen?

Ich bin Maria – Mentorin für Katzenanfänger. Gestartet ist das Ganze hier nur aus einem Grund: Ich selbst war 2016 blutige Katzenanfängerin, in vielen Dingen total unsicher und hatte Fragen über Fragen. Um einen Ort für all meine Recherchearbeit zu schaffen und anderen damit gleichzeitig noch zu helfen, habe ich FENSTERKATZEN.DE ins Leben gerufen.

Kommentare zum Beitrag

3 Responses

  1. Wir hatten damals aus genau dem Grund zwei Kater adoptiert und mussten dann feststellen, dass der eine vom Spielverhalten her ein echter Mädchenkater ist. XD Die beiden haben sich trotzdem heiß und innig geliebt, aber wir mussten den einen Kater viel zusätzlich beschäftigen, damit er seinen Kumpel nicht irgendwann aus versehen ‚kaputt spielt‘.
    Unser Rowdy ist leider krankheitsbedigt vorzeitig verstorben und jetzt hat unser verblieber Kater eine Katzenfreundin dazu bekommen, die vom Spielverhalten her viel viel besser mit ihm harmoniert. Das ist der Vorteil, wenn man ausgewachsene Katzen adoptiert: man weiß quasi schon, was man bekommt.

    Liebe Grüße

    1. Hallo Jana,
      so wie bei euch kann es natürlich auch laufen, das weiß man bei Kitten vorher eben nie. Deswegen stimme ich dir da voll und ganz zu, dass es in solcher Hinsicht nur Vorteile bringt, wenn man eine erwachsene Katze adoptiert. Obwohl es hier natürlich auch nochmal zu Verhaltens- und Charakteränderungen kommen kann, je nachdem was die Katze bisher so für Erfahrungen gemacht hat oder in welchem Umfeld sie lebt.
      Dass euer einer Kater vorzeitig gestorben ist, tut mir sehr leid. Davor habe ich auch jeden Tag Angst… Vielleicht hat er im Katzenhimmel jetzt aber einen ebenso raufwütigen Kater gefunden, tollt da ganz viel rum und beobachtet seinen ehemaligen Kumpel und seine neue Freundin.
      Viele Grüße, Maria

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Maria
Katzenmama & Bloggerin

Ich bin seit Oktober 2016 stolze Katzenmama von inzwischen drei Miezen und Katzenliebhaberin aus Leidenschaft. Sollte dies auch auf dich zutreffen, dann bist du hier genau richtig.

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