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Kastration bei Kater und Katze

Nala & Flash sind meine ersten Katzen, sodass ich am Anfang null Ahnung von der ganzen Materie hatte. So natürlich auch bei dem Thema Kastration. Mein einziges Wissen bestand darin, dass ich wusste, dass eine Katze auf jeden Fall kastriert werden sollte, weil ansonsten allerhand Probleme, wie z.B. ungewollter Nachwuchs, Geschlechtskrankheiten oder Dauerstress, auftauchen könnten. Nur wann man das am besten macht und was damit auf einen zukommt, davon hatte ich keine Ahnung.

STERILISATION ODER KASTRATION?

Zunächst einmal muss der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration geklärt werden. Eine Katze sollte in der Regel immer kastriert und nicht nur sterilisiert werden. Immer wieder lese ich im Internet von Katzenbesitzern, die den Unterschied nicht kennen und ihre Fellnase deswegen nur sterilisieren lassen. Der Tierarzt, der euch in dieser Hinsicht nicht berät ist darüber hinaus wahrscheinlich auch kein guter Arzt und ihr solltet über einen Wechsel nachdenken.

Aber nun erstmal zur genauen Erklärung. Bei der Sterilisation werden bei einem Kater lediglich die Samenleiter und bei einer Katze die Eileiter durchtrennt. Dies bedeutet, dass die Katze nicht mehr trächtig werden kann. Allerdings durchlebt sie dann trotzdem ihr restliches Leben lang immer wieder den hormonellen Stress durch die Rolligkeiten.

Im Falle eines Katers bedeutet das, er wird auch weiterhin sein Revierverhalten an den Tag legen und unter anderem mit Urin markieren. Das ist nicht nur für die Mieze anstrengend, sondern auch für die Halter. Wer zum Beispiel schon Erfahrungen mit einer rolligen Katze gemacht hat, weiß wovon ich spreche.

Die für die Menschen am anstrengendsten Symptome sind hierbei wohl das ständige Gejammer (auch in der Nacht!) und es wird, wie beim Kater, mit Urin das Revier markiert. Bei weiblichen Katzen dient dieses Verhalten allerdings lediglich dazu, um potenzielle Kater anzulocken.

Das alles wollen wir möglichst verhindern, deswegen kastriert eure Katze bzw. euren Kater. Bei einer Kastration werden der Katze die Eierstöcke entfernt, beim Kater die Hoden. Diese Organe sind jeweils für die entsprechende Hormonproduktion verantwortlich, sodass durch so einen Eingriff das Paarungsverhalten in der Regel in Zukunft „verhindert“ wird.

Einige Tierärzte entnehmen zusätzlich noch die Gebärmutter der Katze, um auf Nummer sicher zu gehen, aber das ist in der Regel eigentlich nicht nötig und sollte nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden.

WANN SOLLTE KASTRIERT WERDEN?

Es gibt bei dieser Fragestellung ziemlich viele unterschiedliche Meinungen. Einige sind der Meinung man sollte die Geschlechtsreife abwarten, die bei Katzen in etwa im Alter von 5 – 9 Monaten eintritt (dieser Zeitpunkt kann allerdings auch je nach Katze und Rasse ein bisschen abweichen).

Andere wiederum behaupten man sollte auf jeden Fall vor der Geschlechtsreife kastrieren. Und eine, wie ich finde, ganz absurde Meinung ist, dass Katzen erst einmal werfen sollten, bevor sie kastriert werden.

Generell empfiehlt es sich also den richtigen Zeitpunkt mit einem Tierarzt zu besprechen, da dieser über die entsprechende Erfahrung verfügen sollte. Ich persönlich würde euch, nach meinen Erfahrungen mit einem Kater und einer Katze, empfehlen definitiv VOR der Geschlechtsreife zu kastrieren.

KASTRATION WÄHREND DER ROLLIGKEIT

Viele Leute, darunter auch viele Tierärzte behaupten, dass man während der Rolligkeit einer Katze nicht kastrieren sollte. Im Prinzip ist das aber nicht richtig. Man kann selbstverständlich auch eine rollige Katze kastrieren. Unter Umständen lässt sich das sogar nicht vermeiden. Falls die Katze nämlich bereits unter einer Dauerrolligkeit leidet, besteht eben keine andere Möglichkeit.

Die Theorie, dass man eine Katze nicht während der Rolligkeit kastriert kommt einfach daher, dass es die Tierärzte in der Regel vorziehen die Rolligkeit abzuwarten, weil die Durchblutung der Gebärmutter und der Eierstöcke in dieser Zeit weitaus stärker ist. Hierdurch kann es dementsprechend auch schneller zu einem hohen Blutverlust kommen, was durchaus ein großes Risiko darstellen kann.

Es empfiehlt sich daher schon die Rolligkeit erstmal abklingen zu lassen, bevor ein solcher Eingriff vorgenommen wird. Aber es ist nicht viel gefährlicher als außerhalb einer Rolligkeit, solange ihr einen guten Tierarzt an eurer Seite habt.

DICK WEGEN KASTRATION

Immer wieder höre ich diese Aussage, aber sie ist so nicht richtig. Die Katze bzw. der Kater wird nicht dick aufgrund der Kastration. Eher weil der Halter sich nicht darüber im Klaren ist, was so ein Eingriff für den Hormon- und Stoffwechselhaushalt der Katze bedeutet.

Eine Katze wird nach der Kastration oft ruhiger und verbraucht nicht mehr so viel Energie wie vorher. Wenn sie dennoch dieselbe Futtermenge bekommt sind das schlichtweg zu viele Kalorien und die Katze nimmt folglich an Gewicht zu.

Um das zu vermeiden, sollte das Futter nach der Kastration in der Menge entsprechend angepasst werden oder man greift auf spezielles Futter für kastrierte Katzen zurück, das einen reduzierten Energie- und Fettgehalt hat. Ich persönlich halte davon allerdings nicht allzu viel und habe lediglich die Futtermenge reduziert und das funktioniert wunderbar.

Sollten doch Gewichtsprobleme auftreten, kann dies durchaus Diabetes oder Gelenkserkrankungen zur Folge haben. Deswegen ist es umso wichtiger das Gewicht des Stubentigers immer im Blick zu haben und bei Unsicherheiten den Tierarzt zu kontaktieren.

RISIKEN EINER KASTRATION

Eine Kastration birgt an sich eigentlich kaum Risiken, da es inzwischen ein Routineeingriff für nahezu jeden Tierarzt sein sollte. Lediglich ein gewisses Narkoserisiko besteht. Aber das ist auch bei allen anderen operativen Eingriffen der Fall, also nichts Ungewöhnliches.

VORTEILE EINER KASTRATION

Die Vorteile einer Kastration überwiegen definitiv, denn dieser Eingriff verhindert nicht nur ungewollten Nachwuchs, sondern hat auch noch eine Menge anderer positiver Nebeneffekte. Katze sowie Kater werden ruhiger und häuslicher, wodurch die Beziehung zum Menschen oft verstärkt wird.

Die Kater verspüren nicht mehr ständig das Bedürfnis ihr Revier zu erweitern und weite Strecken für die Paarung auf sich zu nehmen, wodurch sie sich in unbekanntes Gebiet begeben. Sie bleiben daher näher am Haus und verlaufen sich durch das bekannte, kleine Revier nicht so schnell. Dadurch werden auch die Gefahren, wie überfahren oder eingesperrt zu werden vermindert.

Ein großer Vorteil ist dazu, dass die Verletzungsgefahr und somit auch die Ansteckungsgefahr mit lebensgefährlichen Krankheiten wie zum Beispiel FeLV (Felines Leukämievirus) oder FIV (Feline Immundefizienz-Virus, kurz: Katzen-AIDS) deutlich sinkt, da die Revierkämpfe größtenteils entfallen und auch keine Deckakte mehr stattfinden.

PERSÖNLICHE ERFAHRUNGEN

Das waren jetzt ziemlich viele trockene Informationen auf einmal, die aber bei jedem Katzenbesitzer, oder denen die es mal werden wollen, vorhanden sein sollte. Wie die Kastration bei Nala und Flash verlief und welche positiven und negativen Erfahrungen wir persönlich gemacht haben erfahrt ihr dann im nächsten Beitrag.

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Über mich

Wer steckt hinter Fensterkatzen?

Ich bin Maria – Mentorin für Katzenanfänger. Gestartet ist das Ganze hier nur aus einem Grund: Ich selbst war 2016 blutige Katzenanfängerin, in vielen Dingen total unsicher und hatte Fragen über Fragen. Um einen Ort für all meine Recherchearbeit zu schaffen und anderen damit gleichzeitig noch zu helfen, habe ich FENSTERKATZEN.DE ins Leben gerufen.

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Maria
Katzenmama & Bloggerin

Ich bin seit Oktober 2016 stolze Katzenmama von inzwischen drei Miezen und Katzenliebhaberin aus Leidenschaft. Sollte dies auch auf dich zutreffen, dann bist du hier genau richtig.

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