Katzenfutter portionieren oder all-you-can-eat?
Bevor wir uns der ersten Frage „Wie viel sollte ich meiner Katze pro Tag füttern?“ widmen, ist es erstmal wichtig zu klären, ob du deiner Katze das Futter nur auf Zuteilung und portioniert anbieten möchtest oder nach dem Motto all-you-can-eat.
Über dieses Thema habe ich bereits im letzten Beitrag ausführlich gesprochen, also schau da doch nochmal rein, falls du dir noch nicht sicher bist, was für dich und deine Katze die beste Form der Fütterung ist.
Für Katzen die mit der all-you-can-eat Methode gefüttert werden und ein gesundes Sättigungsgefühl haben, ist die Futtermenge natürlich hinfällig. Sie wissen selbst am besten, wie viel Futter sie benötigen und sollten dann auch die entsprechende Menge bekommen.
Für alle anderen Katzen ist es natürlich sehr wohl relevant, wie groß die tägliche Futterration sein muss, um sie optimal zu ernähren.
Wie viel sollte ich meiner Katze pro Tag füttern?
Die Frage „Wie viel?“ ist glaube ich so ziemlich die essenziellste Frage, wenn es um das Thema Fütterung geht. Ich bin selbst heute immer mal wieder am strugglen, ob meine Katzen zu wenig, genug oder zu viel Futter bekommen. Du bist also definitiv nicht allein damit.
Die optimale Futtermenge hängt von verschiedenen Faktoren ab
Generell kann ich dir aber sagen: Die richtige Futtermenge lässt sich nicht so pauschal auf alle Katzen übertragen und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Es kommt zum Beispiel darauf an wie alt eine Katze ist, wie groß sie ist, wie schwer sie ist, wie viel sie sich bewegt, welches Futter sie bekommt und und und. Aber auch Faktoren, an die man im ersten Moment gar nicht denken würde, spielen da mit rein. So zum Beispiel die Jahreszeit oder auch die Tagesform.
Sicherlich kennst du es von dir genauso. Im Sommer hast du meist nicht so großen Hunger oder möchtest lieber etwas Leichtes essen als eine große Portion heiße, fettige Bolognese Lasagne.
Oder du hattest mal einen richtig doofen Tag und bestellst dir deswegen eine Pizza mit extra Käse und isst zum Nachtisch noch ein großes Eis mit Sahne (so mache ich das zumindest manchmal, uppsi ;-)). Das heißt aber noch lange nicht, dass du jeden Tag so viel (ungesundes) isst.
Es gibt bestimmt auch Tage, wo du so vertieft in eine Aufgabe bist, dass du total vergisst zu essen. Und deiner Katze geht es da nicht anders. Auch sie hat mal Tage, an denen der Hunger mal mehr, mal weniger groß ist. Eben je nach Tagesform.
Generell ist die reine Menge aber auch nicht unbedingt DAS Kriterium. Vielmehr kommt es darauf an, wie die Zusammensetzung ist. Denn je hochwertiger das Futter ist, desto weniger musst du davon füttern, um deine Katze ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen und sie satt zu bekommen. Natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt.
Woran du hochwertiges Futter erkennst, habe ich dir schonmal in einem anderen Beitrag ausführlich erzählt.
Was bei Freigängern bezüglich der Futtermenge zu beachten ist
Freigängerkatzen haben dazu noch einen weiteren Faktor, der für die Bestimmung der Futtermenge wichtig ist. Darf deine Katze nämlich nach draußen – sei es nur in den Garten, an der Leine mit dir gemeinsam oder komplett frei – ist der Bedarf an Futter grundsätzlich wahrscheinlich höher als bei reiner Wohnungshaltung.
Katzen mit Freigang bewegen sich in der Regel sehr viel mehr, laufen ihr Revier ab, jagen Mäuse und klettern auf Bäume. Das kostet Energie und muss über die Nahrung wieder ausgeglichen werden.
Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Du solltest deiner Katze in dem Fall nicht einfach so mehr Futter geben! Eventuell frisst sie während des Tages nämlich schon genug Beutetiere, um den zusätzlichen Kalorienbedarf sicherzustellen. Oder sie schnorrt sich beim netten Nachbarn ein paar Snacks (obwohl man Katzen, die nicht seine eigenen sind eigentlich nicht füttern sollte!).
Ist dies der Fall, muss die Futtermenge, die du ihr täglich gibst, vielleicht sogar reduziert werden. Also immer die Augen und Ohren offenhalten und deine Katze ganz genau beobachten.
Übergewicht? Nicht immer ist weniger Futter besser!
Es kann unter Umständen auch sein, dass Katzen, die augenscheinlich ein paar Gramm zu viel auf den Rippen haben, partout nicht abnehmen. Und das, obwohl sie schon super wenig Futter bekommen und ständig hungrig sind.
Da ist es naheliegend, dass wir als Menschen erstmal denken „ok, dann muss sie wohl noch weniger bekommen.“ Dieser Ansatz ist allerdings total falsch und führt weder zu einem gesunden Katzenkörper, noch zu einem glücklichen und zufriedenen Geist.
Denn was in solchen Situationen wirklich in deiner Katze passiert ist, dass der Körper eine Art „Notfallzustand“ ausruft und schlichtweg alles, was an Nahrung rein kommt, direkt als Notreserve anlegt. Schließlich weiß Katz‘ nie, wann es das nächste Mal wieder etwas zu fressen gibt.
Probiere hier also lieber mal aus deiner Katze etwas mehr Futter zu geben und sieh, wie sich das Gewicht und die Zufriedenheit deiner Katze mit der Zeit entwickelt. Alternativ kannst du dich auch an den Tierarzt deines Vertrauens oder einen Ernährungsberater für Katzen wenden und dir Unterstützung holen.
Um die Futtermenge und das Gewicht deiner Katze immer gut im Blick zu behalten, empfehle ich dir diese Dinge regelmäßig in einer Tabelle zu notieren. Um es dir einfacher zu machen, findest du im Shop solche Tabellen als Druckvorlage. Sie helfen dir dabei Veränderungen schneller zu bemerken und darauf entsprechend zu reagieren.
Die Futtermenge deiner Katze immer im Blick haben
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Futtermenge bestimmen mit unterschiedlichen Methoden
Damit du die richtige Menge an Futter für deine Katze findest, gibt es unterschiedliche Methoden. Was jedoch alle gemeinsam haben: Es sind immer nur grobe Hinweise auf die tatsächliche Menge und keinesfalls Gesetz.
Jede Katze ist individuell und keine allgemeine Fütterungsempfehlung, kein Futterrechner und keine Daumenregel kann die ganz speziellen Anforderungen für deine Katze abbilden. Es gehört also in jedem Fall immer ein bisschen herantasten und ausprobieren dazu.
Aber nicht nur die Hauptmahlzeiten gehören bei der Berechnung der täglichen Futterration dazu. Auch Snacks und Leckerlis müssen dort mit einfließen, damit deine Katze nicht irgendwann rund und kullerig wird.
Das mag vielleicht im ersten Moment ganz witzig und niedlich klingen, ist aber für den Katzenkörper eine große Belastung und kann schnell gesundheitliche Probleme hervorbringen.
Futtermenge anhand der Fütterungsempfehlung bestimmen
Auf jeder Packung Katzenfutter muss laut Gesetz eine Fütterungsempfehlung stehen. Das wäre eine Methode anhand der du die Futtermenge für deine Katze bestimmen kannst. Richte dich aber nicht zu sehr nach diesen Angaben.
Es ist halt auch nur genau das was der Name schon sagt – eine Empfehlung.
Die Fütterungsempfehlung ist somit nur ein grober Richtwert und jede Katze muss individuell betrachtet werden. Solltest du eine recht große und schwere Katze zu Hause haben, dann kriegst du bei dieser Methode sowieso etwas Schwierigkeiten.
Häufig ist es nämlich so, dass die Fütterungsempfehlung nur bis zu einem Katzengewicht von 5 kg oder 6 kg reicht. Da unser Kater Flash allerdings 7 kg auf die Waage bringt, haben wir oft keine Empfehlung für ihn.
Du kannst es aber dennoch als Grundlage oder Ausgangspunkt nehmen und dich dann je nach Verhalten deiner Katze daran langhangeln bis du mit der Zeit die richtige Menge gefunden hast.
Futtermenge anhand des Kalorienbedarfs der Katze berechnen
Eine weitere Möglichkeit, um die Futtermenge für deine Katze zu berechnen, bietet der Weg über den täglichen Kalorienbedarf.
Das hilft nur leider eher bedingt weiter. Denn im Gegensatz zu den Lebensmitteln von uns Menschen, steht auf Katzenfutter in der Regel keine Kalorienanzahl drauf.
Als grobe Daumenregel gelten dennoch folgende Werte für den täglichen Kalorienbedarf einer Katze:
- 80 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht = sehr aktive Katze (der kleine Flummi)
- 70 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht = durchschnittliche Katze (der Normalo)
- 60 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht = weniger aktive Katze (die klassische „Couch Potato“)
Wir können uns aber zum Glück auch kleiner Hilfsmittel bedienen, denn es gibt im Internet allerhand Futter- bzw. Kalorienrechner.
Ein Beispiel dafür wäre der Futtermedicus Futterrechner. Dort lässt sich ganz einfach der tägliche Kalorienbedarf ausrechnen. Aber Achtung: Hier wird die Aktivität der Katze nicht mit einbezogen, weshalb der Kalorienbedarf auch niedriger liegt als mit der oberen Daumenregel.
Das gute an diesem Rechner ist jedoch, dass man nicht nur den Kalorienbedarf ausrechnen kann, sondern auch noch die tägliche Futtermenge. Dazu einfach die Angaben seines gewählten Futters in den Rechner eintragen und schon bekommt man das Ergebnis.
Aber auch hier gilt wieder: Bitte mit Vorsicht genießen und die Angaben nicht als Gesetz betrachten. Wenn man die Futterrechner nämlich mal ein bisschen vergleicht, sieht man auch schnell, dass teilweise ganz unterschiedliche Ergebnisse rauskommen.
Ich habe vier verschiedene Rechner ausprobiert und dort Luke als Beispiel verwendet, da er sich sein Futter selbst einteilt. Bei dreien davon lag die Futtermenge viel höher als das, was Luke tatsächlich jeden Tag frisst und beim vierten konnte man leider kaum etwas einstellen, sodass das Verhältnis von Nassfutter zu Trockenfutter überhaupt nicht stimmte.
Es ist also umso wichtiger sich nicht auf solche Angaben zu verlassen, sondern für seine Katze ganz individuell zu schauen, wie viel sie braucht.
Futtermenge anhand von Daumenregeln errechnen
Die dritte und hier letzte Methode ist die, die tendenziell am problematischsten und ungenausten ist.
Im Internet kursieren nämlich z.B. auch solche Daumenregeln, wie z.B., dass eine durchschnittlich aktive Katze etwa 65g Nassfutter pro Kilogramm Körpergewicht benötigt.
Das wäre in meinen Augen aber etwas viel, denn dann müsste Flash fast doppelt so viel bekommen, wie er aktuell frisst. Und auch Luke, der sich sein Futter gut selbst einteilen kann, müsste weitaus mehr fressen als er es bisher tut. Komischerweise hält Luke sein sportliches Gewicht ganz zuverlässig, sodass es nicht zu wenig Futter sein kann.
Darüber hinaus geben manche hochwertige Futtermarken, wie z.B. Catz Finefood*, auf ihren Dosen eine Fütterungsempfehlung von täglich 3 – 5 % des Körpergewichtes der Katze an. Aber auch hier lässt sich das nicht einfach pauschal auf jedes Futter und jede Katze übertragen.
Solche groben Daumenregeln sind also durchaus mit großer Vorsicht zu genießen. Sie bieten entweder viel Spielraum, sind nicht auf jedes Futter anwendbar oder ergeben eine zu große bzw. zu niedrige Futtermenge. Es gilt also auch hier: Es sind nur ganz grobe Richtwerte, die du für deine individuelle Futtermenge heranziehen kannst und keine „so und nicht anders“-Angaben.
Mischfütterung von Nass- und Trockenfutter ist problematisch
Häufig ist es ja so, dass man seinen Katzen sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter gibt. Das Problem hierbei ist jedoch: Die Fütterungsempfehlungen auf den Packungen gelten natürlich nur für das jeweilige Futter. Also für Trocken- ODER Nassfutter. Sie beziehen daher nicht mit ein, wie es verhält, wenn man beides füttert.
Das hat mich damals total verunsichert, weil man Trockenfutter und Nassfutter ja auch nicht 1:1 vergleichen kann. Von Trockenfutter wird aufgrund des fehlenden Wassers schließlich immer sehr viel weniger gefüttert, als beim Nassfutter.
Woher soll man als Katzenanfänger also wissen, wie viel man von der Fütterungsempfehlung des Nassfutters abziehen muss, wenn es zusätzlich auch noch Trockenfutter und / oder Snacks gibt!?
Eine Möglichkeit wäre es, die Fütterungsempfehlungen runterzurechnen. Das heißt, wenn du die Tagesration deiner Katze z.B. in 80 % Nassfutter und 20 % Trockenfutter aufteilen möchtest, dann tust du das auch mit der Fütterungsempfehlung.
Damit das Ganze etwas verständlicher wird, hier ein kleines Beispiel:
- Fütterungsempfehlung Nassfutter: 215 g pro Tag
- Fütterungsempfehlung Trockenfutter: 60 g pro Tag
- Nassfutter: 215 g x 0,8 = 172 g
- Trockenfutter: 60 g x 0,2 = 12 g
Das bedeutet also, dass du in dem Beispiel täglich 172 g Nassfutter und 12 g Trockenfutter füttern solltest. Als groben Richtwert wohlgemerkt!
Wenn du auch noch Snacks dazu nehmen möchtest, dann die Mengen natürlich nochmal etwas reduzieren. Allerdings gibt es hier ja keine Fütterungsempfehlung also gilt hier das Prinzip: Pi mal Daumen.
Abseits dieser Methode habe ich leider bis heute keine wirklich gute Regelung gefunden, sondern handhabe es hier auch einfach Pi mal Daumen. Nehmen die Katzen zu, wird das Futter leicht reduziert, nehmen sie ab, wird etwas mehr gegeben.
Futtermengen, an denen du dich zusätzlich orientieren kannst
In der Regel füttern wir alles (und noch mehr), was du in unseren Empfehlungen finden kannst. Aktuell ist es zum Großteil allerdings MAC’s*, Mjamjam* und Pets Deli* beim Nassfutter und Applaws* beim Trockenfutter. Snacks gibt es nur sehr selten, da wir das Trockenfutter als Leckerli nutzen.
Daraus haben sich mit der Zeit unabhängig von den jeweiligen Fütterungsempfehlungen folgende Futtermengen bei uns etabliert:
Luke
Eigenschaften: männlich, kastriert, 4 kg, aktivste Katze bei uns, klein & sportlich, kann sich sein Futter selbst einteilen
Futtermenge: 140 – 180 g Nassfutter plus 15 g Trockenfutter
Nala
Eigenschaften: weiblich, kastriert, 5 kg, durchschnittliche Katze, normal groß & etwas rundlich, frisst langsam aber meistens immer alles direkt auf
Futtermenge: 170 – 200 g Nassfutter plus 5 – 10 g Trockenfutter
Flash
Eigenschaften: Männlich, kastriert, 7 kg, durchschnittliche Katze, überdurchschnittlich groß & kräftig, schlingt und frisst immer alles direkt auf
Futtermenge: 210 – 230 g Nassfutter plus 15 g Trockenfutter
Vielleicht hilft dir das schonmal als Anhaltspunkt. Darüber hinaus habe ich auch noch ein paar Beispiele aus meiner Instagram Community bekommen, die dir ebenfalls beim besseren Einordnen deiner Fütterungsmengen helfen sollen.
Wie häufig sollte ich meine Katze pro Tag füttern?
Nachdem wir geklärt haben wie viel Futter eine Katze bekommen sollte, stellt sich natürlich auch die Frage wie häufig. Als Faustregel hört man meistens 2 – 3 mal am Tag. Das hat sich allerdings eigentlich nur durch unseren menschlichen (Arbeits)Alltag so etabliert.
In der Natur sieht das normalerweise ganz anders aus. Freilebende Katzen verbringen einen Großteil des Tages damit nach Nahrung zu suchen. Insgesamt fressen sie je nach Jagdglück ungefähr 10 bis 20 kleine Beutetiere, wie z.B. Mäuse oder Vögel.
Rechnet man das einmal auf 24 Stunden um, bedeutet das die Katze frisst im Durchschnitt fast alle 1,2 bis 2,4 Stunden eine kleine Mahlzeit.
Wenn man dann auch noch bedenkt, dass eine Katze im Schnitt 14 Stunden am Tag schläft, wären wir mit dem Rechenbeispiel sogar gerade mal bei einem Abstand von 30 bis 60 Minuten zwischen den einzelnen Mahlzeiten.
Und dieses Verhalten steckt auch in unseren Wohnungskatzen. Da ist es doch naheliegend, dass eine Katze keineswegs mit 2 – 3 mal am Tag, also alle 6 bis 12 Stunden füttern, zufrieden sein kann, oder?
Lediglich wenn sie sich ihr Futter wirklich komplett selbst einteilen kann, reichen die 2 – 3 mal am Tag aus (siehe all-you-can-eat Methode im letzten Beitrag). Da geht es dann viel mehr darum das Futter auszutauschen, bevor es schlecht wird.
Sollte dies nicht der Fall sein, versuch einfach die tägliche Futterration so gut es geht auf den gesamten Tag zu verteilen. Du brauchst aber keine Angst haben, du musst jetzt nicht zwingend alle 1 – 2 Stunden eine kleine Portion Nassfutter vorbereiten.
Das Aufteilen funktioniert nämlich nicht nur über mehrere kleine „Hauptmahlzeiten“, sondern genauso gut auch über Futterbeschäftigungen, wie z.B. mit Fummelbrettern oder Clickertraining.
Da sowohl der Katzenpapa als auch ich im Home Office arbeiten, hat es sich bei uns derzeit bei 5 – 6 Portionen Nassfutter und ungefähr 2 Portionen Trockenfutter pro Tag eingependelt. Damit fahren wir auch sehr gut und Flash ist weitaus zufriedener als damals, wo wir nur 3x Nassfutter und 1x Trockenfutter gegeben haben.
Wann sollte ich meine Katze am besten füttern?
Jetzt, wo wir geklärt haben, wie viel und wie häufig gefüttert werden sollte, steht noch die Frage „Wann?“ im Raum. Hierbei gibt es wieder zwei verschiedene Meinungen.
Meinung 1: In der Natur läuft die Maus der Katze auch nicht zu einer festen Zeit vor die Schnauze. Feste Fütterungszeiten sind also für die Katze unwichtig.
Meinung 2: Katzen sind Gewohnheitstiere. Von daher schätzen sie feste Fütterungszeiten. Außerdem helfen sie dabei das Gewicht der Katze zu regulieren und betteln zu vermeiden.
Obwohl ich die erste Meinung sehr gut nachvollziehen kann und gerade den Aspekt mit dem natürlichen Jagdverhalten als wichtig empfinde, tendiere ich persönlich eher zu Meinung 2.
Wobei meine Erfahrungen auch gezeigt haben, dass es – genauso wie bei eigentlich allem – von Katze zu Katze unterschiedlich ist.
Unsere Fütterungszeiten
Flash beispielsweise ist Gewohnheitstier durch und durch. Das ist manchmal sogar fast beängstigend, wie punktgenau er gewisse Dinge einfordert. Als ob er die Uhrzeit lesen könnte. Da wird selbst der Timer im Handy überflüssig.
Bei unserem Kater Luke ist es teils teils. Was das Futter angeht hat er absolut keine festen Zeiten, sondern frisst immer dann, wenn es ihm gerade in den Kram passt und er Hunger hat. Anders sieht es bei Spielritualen aus. Da weiß er meistens ganz genau, zu welcher Zeit das ansteht und fordert es dann auch ein.
Katze Nala liegt irgendwo zwischen den Jungs, würde ich sagen. Sie fordert weder Futter noch Spieleinheiten zu festen Zeiten ein. Für das Futter hat sie ja aber auch schließlich ihren Bruder Flash, der uns da schon Dampf unterm Hintern macht.
Ist das Futter zubereitet und steht im Napf bereit, kommt Madam aber auch direkt an und futtert es gemächlich auf. Gespielt wird meistens nach Lust und Laune und immer unterschiedlich. Obwohl es auch immer mal wieder „feste“ Spielzeiten gibt, die dann nach ein paar Wochen aber auch wieder hinfällig sein können.
Rituale helfen ein gutes „Wann“ zu finden
Ich denke, es ist wichtig beim „Wann“ einen gesunden Mix zu wählen und die spezifischen Bedürfnisse der Katze/n zu beachten.
So müssen Fütterungszeiten auch nicht an feste Zeiten per se geknüpft sein, sondern du kannst sie auch eher mit Ritualen verknüpfen.
Zum Beispiel könnte deine Katze ihr Futter immer morgens bekommen, nachdem du deine Morgenroutine beendet hast. Oder du fütterst sie immer nachdem du von der Arbeit nach Hause kommst.
Wähle deine Rituale aber in weiser Voraussicht!
Wir haben anfangs den Fehler gemacht die Katzen direkt nach dem Aufstehen zu füttern. Das hatte zur Folge, dass wir morgens immer (unsanft) von Flash geweckt werden, damit es endlich Futter gibt.
Oder das nach Hause kommen nach der Arbeit. Damit haben wir Flash unterbewusst antrainiert, dass er Futter bekommt, sobald wir nach Hause kommen. Allerdings unterscheidet er nicht zwischen „von der Arbeit nach Hause kommen“ und einem Spaziergang oder Einkauf.
Bedenke das also ein bisschen bei der Wahl deiner verknüpften Rituale.
Woran erkenne ich, ob die Futtermenge richtig ist?
„Richtig“ gibt es in dem Fall schon mal gar nicht wirklich. Das wird sich entwickeln und auch immer mal wieder etwas schwanken. Das Wichtigste ist immer:
Beobachte deine Katze und ihr Verhalten.
Wird sie träge und hat wenig Lust zu spielen? Dann bekommt sie vielleicht zu viel (liegt schwer im Magen) oder zu wenig Futter (hat keine Kraft). Miaut sie ständig und steht vor ihrem Napf? Dann hat sie vermutlich Hunger (oder Langeweile).
Du kannst dafür aber einen guten Trick nutzen, den wir auch am Anfang gerne angewendet haben. Wir habe die Katzen nämlich einfach regelmäßig gewogen. Anfangs jede Woche mindestens 1x, später etwas seltener.
So konnten wir immer testen, nehmen sie ab, nehmen sie zu oder halten sie ihr Gewicht. Dadurch hatten wir immer gut im Blick, ob wir die Futtermenge nochmal anpassen sollten (nach oben oder nach unten) oder nicht.
Inzwischen wiegen wir die Katzen immer noch regelmäßig, aber eher 1x pro Monat oder alle zwei Monate.
Das Gewicht deiner Katze immer im Blick haben
Hol‘ dir jetzt das Druckvorlagen Bundle, wo du diese und weitere nützliche Vorlagen findest, um mehr Organisation in deinen Alltag mit Katze zu bringen und immer den Überblick zu behalten.
Tendenziell kannst du dich aber einfach nach der Futtermenge richten, die du für deine Katze, wie weiter oben beschrieben, kalkuliert hast.
Wenn du merkst „Ok, meine Katze hat noch doll Hunger“, dann gibst du ihr halt nochmal was. Und wenn du merkst, dass sie innerhalb von ein paar Tagen relativ schnell zunimmt, dann drosselst du die Menge einfach wieder etwas.
Aber Achtung: „Hunger“ ist nicht gleich wirklicher Hunger!
Denn nur weil du den Eindruck hast, dass deine Katze hungrig ist, muss das nicht auch zwingend so sein. Klar, wird deine Katze vermutlich nicht Nein zum Futter sagen, aber oft stecken auch andere Bedürfnisse dahinter. Zum Beispiel Langeweile.
Versuche daher erstmal herauszufinden, was deine Katze WIRKLICH möchte. Oft stellt eine kurze Spiel- oder Kuscheleinheit deine Katze auch zufrieden und sie kuschelt sich anschließend wieder seelenruhig in ihr Bettchen. Und das ohne, dass du sie unnötig mit Futter „vollstopfst“.
Ausnahme: Futtermenge für Kitten
Sehr junge Katzen (Kitten) bilden in Sachen Futtermenge immer nochmal eine kleine Ausnahme. Sie sind noch im Wachstum, was die Bestimmung der optimalen Futtermenge etwas schwieriger macht.
Kitten spielen wie wild mit Katzenangeln, kugeln sich mit ihren Artgenossen über den Boden und rennen durch die Bude als gäbe es keinen Morgen mehr. Und das ist auch gut so, denn sie lernen dabei jede Menge für ihr späteres Leben.
Allerdings kostet das auch sehr viel Energie. Und ganz nebenbei stecken sie auch noch einen Großteil ihrer Energie in ihr Wachstum, um groß und stark zu werden.
Ein Kitten braucht also auch entsprechend viel Futter. In der Regel (und ab einem bestimmten Alter) sogar mehr als eine ausgewachsene Katze.
All-you-can-eat für Kitten?
Grundsätzlich gilt hier das „all-you-can-eat Prinzip“. Dadurch bekommen Kitten von Anfang an mit was das Sättigungsgefühl ist, merken dass es immer wieder etwas zu fressen gibt, entwickeln keinen Futterneid, lernen auf ihren Körper zu hören und auch nur so viel zu fressen, wie sie wirklich brauchen.
Da wir als Katzeneltern aber im besten Fall erst ab einem Alter von 12 – 14 Wochen über die Futtermenge unserer neuen Lieblinge bestimmen können, haben wir nur selten Einfluss darauf, wie es in den Wochen vor der Ankunft im neuen Zuhause gehandhabt wird.
Von daher kann es sein, dass dein Kitten mit der all-you-can-eat Methode nicht vertraut ist. In diesem Fall wäre entweder eine Umstellung möglich, die ich ja bereits im letzten Blogbeitrag zum Thema „Was ist besser?: Katzenfutter portionieren vs. all-you-can-eat“ beschrieben habe, oder du solltest das Futter lieber portionieren. Ansonsten kann es schnell zum Überfressen und zu Übergewicht kommen.
Wir hatten damals leider ein ähnliches Problem mit unserem Kater Flash. Er hatte auch schon im zarten Alter von 6 – 7 Monaten Übergewicht, weil wir damals einfach noch ein bisschen unerfahren waren.
Da hat die Tierärztin auch gesagt, dass das vor allem in dem Alter ganz schlecht für die Knochen und Gelenke ist. Es ist halt alles noch nicht richtig verwachsen bzw. ausgewachsen und dadurch belastet das zusätzliche Gewicht die gesunde Entwicklung des Kitten.
Deswegen ist es so wichtig auch hier nicht einfach auf Teufel komm raus auf all-you-can-eat zu setzen, sondern seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen und das von Katze zu Katze zu entscheiden.
Auch hier kann die regelmäßige Kontrolle des Gewichtes helfen. Ein Kitten wächst zwar noch und sollte deshalb natürlich auch zunehmen, aber nicht zu schnell und zu viel. Ist das der Fall, spricht es eher für Übergewicht und sollte mit einem Tierarzt abgeklärt werden.
Darum müssen Kitten häufiger gefüttert werden
Auch in Sachen Häufigkeit unterscheiden sich Kitten von ausgewachsenen Katzen.
Kitten haben zwar viel Hunger, aber noch einen vergleichsweise kleinen Magen. Dadurch passt nicht so viel Futter auf einmal rein. Es ist also nötig die Futtermenge auf den gesamten Tag zu verteilen, insofern sie es sich nicht sowieso selbst einteilt.
Als grobe Faustregel kannst du dir merken:
Bis zu einem Alter von rund 6 Monaten solltest du mindestens 5 Hauptmahlzeiten pro Tag einplanen.
Mein ganz persönliches Fazit zu der optimalen Futtermenge für Katzen
Im Großen und Ganzen kann man sagen: Das Gewicht und das Verhalten der Katze zu beobachten ist einfach das A und O, wenn es um die optimale Futtermenge geht.
Ich glaube, wenn man sich grob an die Fütterungsempfehlung hält, ein bisschen auf sein Bauchgefühl hört, die Katze beobachtet und sie regelmäßig wiegt, dann sollte sich das auch mit der Zeit ohne große Probleme einpendeln.
Schreib gerne in die Kommentare, ob dir der Beitrag geholfen hat und wie viel du deiner Katze fütterst.
Eine Antwort
vielen dank für diesen artikel jetzt weiß ich genau welche menge an futter ich meinen katzen oder kitten geben kann