Das Verhältnis von Nala und Flash ist, trotz der Tatsache, dass sie Geschwister sind und sich somit von Tag 1 an kennen, recht schwierig. Aber es war nicht immer so. Am Anfang waren sie ein Herz und eine Seele – wie das bei Geschwistern auch sein sollte. Warum sich das gedreht hat, weiß ich bis heute nicht, aber ich möchte euch einfach mal die Situation bei uns zu Hause näher bringen.
WIE ALLES BEGANN
Flash war ja der einzige Junge im Wurf neben drei Mädels. Damals war das auch alles kein Problem, sie haben super zusammen gespielt und viel gekuschelt. Auch bei uns zu Hause war anfangs alles super und sie waren ein Herz und eine Seele. Nachdem Flash mit knapp 5 Monaten zum ersten Mal kastriert wurde, war auch noch alles ganz normal. Aber als Nala mit knapp 6 Monaten das erste Mal rollig wurde und kurze Zeit später ebenfalls kastriert wurde, fing das ganze langsam an (sind wir zumindest der Meinung). Zu diesem Zeitpunkt war Flash auch schon um einiges größer, schwerer und kräftiger als Nala. Heute wiegt er knapp 6 kg und Nala 4 kg, wobei selbst wir beim Spielen seine enorme Kraft spüren können.








NALA – TYPISCH MÄDCHEN
Vom Typ her ist Nala eher ruhig und zurückhaltend, total lieb und genießt die Kuscheleinheiten mit uns, auch wenn sie nie selber zum kuscheln ankommt, sondern immer wartet bis wir zu ihr kommen. Sie ist sehr clever und kann auch manchmal zickig werden, eben typisch Mädchen. Generell ist sie recht selbstständig, sprich sie kann sich auch mal relativ gut alleine beschäftigen.
FLASH – TEUFELCHEN & ENGELCHEN
Flash hingegen ist sehr mitteilungsbedürftig, hätte am liebsten 24/7 unsere Aufmerksamkeit und ist so gar nicht selbstständig. Er verliert sehr schnell die Lust an seinen Spielzeugen und ist gefühlt nie wirklich zufrieden, egal was wir ihm anbieten. Außerdem macht er nach außen hin immer auf dicke Hose, ist aber eigentlich ein ziemlich großer Schisser und erschreckt sich auch gerne mal vor sich selber oder schon bei den kleinsten Geräuschen (wenn wir z.B. aus Versehen gegen einen Karton treten). Aber Flash hat auch positive und liebevolle Seiten an sich. Er schläft so gut wie jede Nacht mit bei uns im Bett (am Fußende) und kommt dann zwischen 3 und 5uhr hoch zum ausgiebigen kuscheln. Außerdem ist er eigentlich immer in dem Raum, in dem wir auch sind und sucht die Nähe, auch wenn er tagsüber meistens nicht so verschmust ist und lieber an den Füßen oder einen Meter entfernt liegt.
TERRORKATER FLASH
Nun zum aktuellen Verhältnis der Beiden: Ich habe das Gefühl, dass Flash schon ab und zu gerne mit Nala spielen würde, ihr das aber schnell zu grob wird und sie deswegen auch oft direkt ablehnend ihm gegenüber reagiert. Anfangs hat es gereicht, wenn Nala gefaucht oder geknurrt hat, sobald Flash sie angriffslustig angeschaut hat. Dann hat er relativ zügig verstanden „Oh ok, sie will offensichtlich nicht“. Jetzt interessiert es ihn leider nicht mehr die Bohne und er greift sie trotzdem an. Wenn sie schnell genug ist, dann kann sie sich auf den Badschrank flüchten. Falls nicht, dann ist das Geschrei groß und das finde ich am schlimmsten. Wenn Nala anfängt zu „kreischen“, dann geht einem das durch Mark und Bein. Ich glaube nicht, dass sie schreit, weil sie Schmerzen hat, sondern Flash dadurch einfach nur abschrecken möchte. Leider ist auch das nie von Erfolg gekrönt. Flash ist dann gefühlt wie im Tunnel. Wenn wir dazwischen gegangen sind, dann gab’s auch für uns schon die ein oder andere Verletzung, denn Flash ist in diesem Modus überhaupt nicht zimperlich und macht selbst vor uns nicht halt. Obwohl die Reaktionen dann eher wie Verteidigungsgesten von ihm wirken und nicht mehr wie dieses spielerische Jagdverhalten Nala gegenüber. Trotzdem ist diese Situation für mich ein absolutes No-Go! Diese „Attacken“ kommen zwar immer unterschiedlich häufig vor, aber von mehrfach täglich bis hin zu Zeiten, wo es nur höchstens 1x pro Woche dazu kam, hatten wir quasi schon alles.
GESCHWISTERLIEBE SIEHT ANDERS AUS
Ich kann Nala verstehen, dass sie keine Lust hat mit einem Grobian wie Flash zu spielen, wenn der sich in ihr festkrallt und sich auch gerne mal mit vollem Gewicht auf sie legt. Ich wiege 55 kg und fände es auch nicht sonderlich angenehm, wenn sich ein über 80 kg Mensch auf mich schmeißen würde. Ich denke ihr versteht, was ich damit sagen möchte. Hinzu kommt, dass Flash wirklich spitze, fiese Krallen hat und Nala gerade in letzter Zeit immer öfter Kratzer am Rücken hat. Sie teilt zwar auch hin und wieder mal aus und gibt Flash eine volle Breitseite ins Gesicht, aber das ist ja nicht das Zusammenleben, was wir uns vorgestellt haben, als wir uns damals entschieden hatten, dass es Geschwister werden sollen.
MOBBING UNTER KATZEN
Abgesehen von den Angriffen, kommt es leider auch immer mal wieder vor, dass Flash anfängt Nala regelrecht zu „mobben“. Hier mal ein paar Beispiele aus unserem Alltag:
SITUATION 1
Es gab Catnip Spielzeug und Nala hat erst angefangen damit zu spielen als Flash kein Interesse mehr hatte und den Raum verlassen hat. Er hat das dann aber gehört, ist wieder hingelaufen, hat sie weggescheucht, das Spielzeug aber links liegen gelassen.
SITUATION 2
Einer von Nala’s Lieblingsplätzen ist der hohe Badschrank. Dorthin flüchtet sie auch immer, wenn Flash wieder hinter ihr her jagt. Leider merkt man auch hier oft wieder das Mobbing. Da unsere Wohnung nicht so groß ist, hört man immer, wenn Nala vom Schrank runter hüpft und es kommt nicht selten vor, dass Flash dann auf einmal los düst und sie wieder „auf ihren Platz zurück beordert“.
SITUATION 3
Nala kommt auch nur noch selten ins Schlafzimmer, weil das Flash’s „Revier“ ist. Wenn sie dann doch mal ausnahmsweise gucken kommt und bloß im Türrahmen steht, geht Flash hin und vertreibt sie. Das ist aber zum Glück auch schon wieder etwas besser geworden.
SITUATION 4
Und am dreistesten fand ich bisher Folgendes: in der Küche fühlt sich Nala am wohlsten (weil Flash da nicht so oft ist!?) und hat deswegen auch da ihr großes Körbchen stehen, indem sie immer liegt. Nun zur Situation: Nala liegt wie immer ganz entspannt da, Flash kommt an, scheucht sie weg und legt sich in ihr Körbchen während Nala sich ein wenig ängstlich ein Stück daneben auf den kalten Küchenboden „kauert“. Das ging mir dann auch zu weit und ich habe Flash da wieder rausgeschmissen und Nala mit ein wenig Überredungskunst wieder ins Körbchen gelockt.
Was ist denn eure Meinung dazu? Sollte man die Katzen in solchen Situationen einfach machen lassen und sie das selbst regeln lassen oder sollte man als Mensch bei sowas eingreifen?
ES GEHT AUCH LIEBEVOLL
Nicht dass ihr denkt wir haben hier nur Terror zu Hause. So an sich kommen Nala und Flash mehr oder weniger gut miteinander aus – sie ignorieren sich eben die meiste Zeit. Aber es gibt durchaus auch sehr schöne und liebevolle Situationen. Zwar nur seeeeehr selten, aber sie sind schon vorgekommen! Zu sehen sind solche Momente immer auf unseren Social Media Kanälen, so z.B. in unseren Instagram Story Highlights unter dem Punkt „Love“.
VIELE VERSUCHE, KEINE ERFOLGE
Wir versuchen schon immer Flash genug auszulasten, in der Hoffnung, dass er Nala dann eher in Ruhe lässt. Er macht es uns aber nicht gerade leicht, denn oft legt er eine „Null-Bock-Stimmung“ an den Tag und kann sich für kein Spiel so wirklich begeistern. Ausschließlich Futterspiele gehen immer, aber ich kann ihn ja auch nicht mit Futter vollstopfen bis er durch die Gegend kugeln kann, nur damit er beschäftigt ist.
Außerdem versuchen wir gemeinsame, positive Erlebnisse zu schaffen. Wie z.B., dass wir mit Beiden zusammen clickern oder sie gemeinsam am Fummelbrett zugange sind. Und auch das Geben von entsprechenden homöopathischen Mitteln (nach Absprache mit fachkundigen Leuten) haben wir eine Zeit lang ausprobiert. Oder aber das Gassi gehen, damit Flash besser ausgelastet ist. Alles bisher leider ohne großen Erfolg. Jetzt wird noch das Projekt Catwalk gestartet, damit Flash sich da mal ordentlich austoben kann.




Vielleicht habt ihr ja ähnliches erlebt und könnt mir ein paar Tipps geben oder erzählen, wie es bei euch so abläuft bzw. abgelaufen ist und ab wann es eine Verbesserung gab? So langsam gehen uns nämlich die Ideen aus…