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Nala’s Rolligkeits-Kastrations-Dilemma // Teil 1

Eine Katze muss selbst als reine Wohnungskatze kastriert werden, das war uns klar. Nur wann das genau passieren muss, wussten wir am Anfang noch nicht. Klar haben wir dazu auch recherchiert, aber es gibt wie zu fast allen Themen natürlich 100 verschiedene Meinungen. Die reichen von „direkt mit 12 Wochen“ über „nach der ersten Rolligkeit“ bis hin zu „nach dem ersten Wurf“. Letzteres ist selbstverständlich quatsch, so viel wussten wir auch schon. Aber über viele Meinungen lässt sich streiten. Unsere Tierärztin hat bei den Impfungen zur Grundimmunisierung direkt gesagt, dass sie den Kater gerne demnächst schon kastrieren wollen würde, da er wohl etwas frühreif war. Dem hatten wir nichts entgegen zu setzen, im Alter von 5 Monaten zu kastrieren schien uns schlüssig. Es lief auch alles super und es gab keine weiteren Komplikationen. So weit so gut. In dem ganzen Trubel mit den durch Krankheit verspäteten Impfungen zur Grundimmunisierung und der Kastration von Flash haben wir allerdings ganz vergessen nochmal nachzufragen, wann Nala denn dran sei. Ein paar Tage später wollten wir das telefonisch nochmal herausfinden und die Sprechstundenhilfe sagte uns, dass sie es generell empfehlen die Katze erst mit etwa einem Jahr zu kastrieren, wenn sie etwas größer ist. Etwas skeptisch waren wir zwar schon, haben aber einfach auf die fachkundige Meinung vertraut. Und damit fing die Misere wahrscheinlich schon an.

die erste rolligkeit

Bereits vier Wochen später, mit nicht ganz 6 Monaten fing Nala dann auch schon an sich komisch zu verhalten. Da wir das Ganze nicht wirklich einordnen konnten, haben wir Dr. Google befragt und die Antwort „deine Katze ist höchstwahrscheinlich rollig“ bekommen.

Das volle Ausmaß bekamen wir auch direkt zu spüren, mit allem Drum und Dran. Sogar von wildem in der Wohnung rum urinieren blieben wir nicht verschont. Im Nachhinein kann ich jetzt sagen, dass das erste Mal bisher eigentlich das angenehmste Mal war.

Da uns vorher nicht wirklich bewusst war wie sehr die Katze und auch ihre Mitbewohner, sowohl tierische als auch menschliche, unter der Situation leiden würden, beschlossen wir dann doch recht schnell die kleine Maus „vorzeitig“ kastrieren zu lassen.

Wir also beim Tierarzt angerufen, das „Problem“ erläutert und eine Woche später hatten wir dann auch schon den Termin für die Kastration, die an sich auch ohne Komplikationen verlief. Beide Eierstöcke wurden entfernt und damit sollte die Sache erledigt sein. Jaaaa, denkste. Aber nicht mit Nala.

allerhand probleme

Nala fand den Body, den sie zum Schutz der Wunde tragen sollte, generell ziemlich doof. Aus diesem Grund hat sie sich auch jeden Tag aufs Neue besonders viel Mühe dabei gegeben das blöde Teil los zu werden. Teilweise auch mit Erfolg.

Da kommt man eines Tages von der Arbeit und freut sich wieder für die Kleine da zu sein und was kommt einem entgegen gelaufen? Eine Nala OHNE Body! Da ist mir erstmal das Herz in die Hose gerutscht, weil ich genau wusste wie gerne sie sich an der Wunde leckt, sobald ihr der Body abends unter ständiger Beobachtung ausgezogen wurde.

Sie hat es also nicht nur geschafft aus ihrem Body zu schlüpfen, nein, Madame war natürlich auch der Meinung die störenden Fäden gleich mit loswerden zu wollen. Da waren es dann nur noch 4 von ursprünglich 7 Fäden.

Also wieder direkt ab zum Tierarzt und checken lassen, ob die Wunde schon genug verheilt ist bzw. die restlichen Fäden ausreichend sind, damit die Wunde nicht wieder auf geht. Gott sei Dank stellte das Ganze kein großes Problem dar und wir bekamen lediglich eine Salbe, die täglich auf die „offenen“ Stellen aufgetragen werden sollte, um die Wundheilung zu fördern.

Aber auch nachdem die restlichen Fäden gezogen wurden, war das weitere Geschehen nicht gerade einfach. Laut Tierärztin brauchte Nala den nervigen Body nun nicht mehr zu tragen, aber auch da hat sie die Rechnung wieder ohne die Miez gemacht. Natürlich ließ Nala die Wunde nicht in Ruhe weiter heilen, sondern leckte ständig daran rum.

Dazu kam, dass ein Punkt der Naht partout nicht so gut verheilen wollte wie der Rest. Er fing sogar an anzuschwellen und es trat Wundsekret aus. Durch das ständige Lecken mit der rauen Katzenzunge kam dann sogar noch der Unterfaden durch und hielt die Wunde davon ab vernünftig zu heilen.

Also bekam die kleine Maus den Body unter Protest wieder angezogen. Da der Unterfaden aber auch nach ein paar Tagen immer noch deutlich zu sehen war, sich die Wunde dadurch nicht richtig verschließen konnte und es zu Schorfbildung kam, ging es mal wieder ab zum Tierarzt.

Dort wurde dann zum Glück erstmal nichts Schlimmes festgestellt. Es hieß lediglich, dass der Faden bald von alleine abgehen bzw. sich auflösen würde. Und auch hier hieß es wieder: der Schein trügt. Nur einen Tag später löste sich der Schorf von der Haut und rutschte samt Faden noch ein Stück weiter aus der Haut raus.

Ich habe dann erstmal getestet, wie locker der Faden war und ich konnte deutlich spüren, dass er im Bauch auf jeden Fall noch fest war, aber auch relativ leicht rauszuziehen ging. Aus Angst Nala könnte sich den Faden komplett raus reißen und dadurch die innere Naht wieder aufreißen, haben wir nach Rücksprache mit der Tierärztin den Teil des Faden, der aus der Haut raus geguckt hat mit samt Knoten und Schorf abgeschnitten.

Dadurch ist der Faden Gott sei Dank wieder zurück in den Bauch gerutscht, wo er hingehörte. Bereits ein paar Stunden später hatte sich die Wunde auch schon wieder verschlossen und diesmal sogar komplett, es war also definitiv die richtige Entscheidung den Faden abzutrennen!

Ab jetzt ging es dann zum Glück nur noch bergauf! Nala war schon ein paar Tage später wieder topfit und durfte, zur Freude von Brüderchen Flash, wieder ausgelassen spielen und toben.

Schockmoment

Als alles überstanden war, freuten wir uns schon darauf, dass die beinahe wöchentlichen Tierarztbesuche nun endlich ein Ende hatten und wir ab jetzt das Leben mit unseren zwei Lieblingen richtig genießen konnten.

Dieses Gefühl hielt auch ein paar Wochen an, dann aber kam der Tag an dem die Kleine sich wieder komisch verhielt. Erst waren wir sehr irritiert, was das nun schon wieder sein könnte. Innerhalb kürzester Zeit kamen wieder alle typischen Rolligkeitssymptome zum Vorschein und wir wussten dann: „Yeah! Jackpot!“

Ich natürlich wieder direkt beim Tierarzt angerufen. Die Tierärztin meinte dazu, dass sich eventuell der Hormonhaushalt erstmal wieder einpendeln muss. Mir persönlich erschien das aber nicht ganz schlüssig, da ja die Hormonproduzierenden Eierstöcke entnommen wurden.

Na gut, wir haben das dann erstmal so akzeptiert und gehofft, dass es damit dann wirklich die letzte Rolligkeit ist und die Tierärztin recht behält. Wer den Beitrag bis hier hin gelesen hat, wird sich aber sicherlich schon denken, dass dies keinesfalls das Ende der Geschichte ist. Für heute soll es das aber erstmal gewesen sein, wie es weiter ging bzw. geht erfahrt ihr dann demnächst.

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Über mich

Wer steckt hinter Fensterkatzen?

Ich bin Maria – Mentorin für Katzenanfänger. Gestartet ist das Ganze hier nur aus einem Grund: Ich selbst war 2016 blutige Katzenanfängerin, in vielen Dingen total unsicher und hatte Fragen über Fragen. Um einen Ort für all meine Recherchearbeit zu schaffen und anderen damit gleichzeitig noch zu helfen, habe ich FENSTERKATZEN.DE ins Leben gerufen.

Kommentare zum Beitrag

Eine Antwort

  1. oh das kommt mir bekannt vor! vor 20 jahren hatten wir das mit unserer kathäuserkatze =) sie hat dann aber tabletten bekommen, um die rolligkeit abzuschwächen und um dann mit ca 1 jahr kastriert zu werden. inklusive fäden ziehen =) meine mutter hat ihr dann (body gabs nicht) aus reiner verzweiflung ein pflaster drauf geklebt. ein großes, sanftes, was auch haare am körper dran lässt. also auch das fell auf der katzenhaut. das hat dann echt geklappt!

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Maria
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