DAS ERSTE MAL
Das große böse Monster wurde zunächst aus sicherer Entfernung begutachtet, aber man traute sich doch relativ schnell näher. Zu Nala’s und Flash’s Nachteil, fanden die Zwei den Staubsauger in ausgeschaltetem Zustand doch recht interessant.
Da ich ja aber selbst nach so kurzer Zeit bereits wusste mit welchen Schissnasen ich es zu tun hatte, wollte ich sie in sichere Entfernung locken, um den Schock nicht allzu groß werden zu lassen. Aber wie bereits erwähnt, war die Neugierde mal wieder größer als die Vorsicht und so blieb uns nichts anderes übrig als einfach den Staubsauger anzumachen und zu gucken, wie die Fellnasen darauf reagieren. Selbstverständlich liefen sie sofort panisch weg und versteckten sich – ganz wie erwartet.
SCHRITT FÜR SCHRITT
Weil man solche Tätigkeiten wie Staubsaugen leider nicht einfach unter den Tisch fallen lassen kann, haben wir die kleinen Mäuschen Schritt für Schritt immer mehr an „das große böse Monster“ gewöhnt.
Anfangs wurden Nala und Flash mithilfe von Spielzeug oder Futter in einen Raum gelockt und die Tür zu gemacht, solange in den anderen Räumen gesaugt wurde. Natürlich hörten sie es trotzdem und verkrochen sich auch immer noch unter dem Sofa, aber das wurde von Mal zu Mal zum Glück immer ein kleines Stückchen besser.
Dazu haben wir den Staubsauger dann auch immer draußen im Flur stehen lassen, damit sie sich an den Anblick gewöhnen und ihn immer ausgiebig beschnuppern können. Dadurch sollten sie lernen, dass er keine Bedrohung für sie darstellt, ein ganz normaler Alltagsgegenstand ist und kein Monster, dass alle paar Tage zum Vorschein kommt, um sie zu ärgern.
Es hatte also nichts gebracht die Katzen bereits im Babyalter an laute Alltagsgeräusche zu gewöhnen. Beziehungsweise scheinen sie auf jedes Gerät unterschiedlich zu reagieren. Und unser Staubsauger war zudem auch noch ein besonders großes und lautes Exemplar.
UNERWARTET
Leider hatte die erste Erfahrung mit unserem Staubsauger ganz schön Eindruck hinterlassen, denn direkt beim zweiten Anlauf kam es zu einem kleinen Zwischenfall. Der Katzenpapa wollte Nala, die partout nicht den Raum verlassen wollte, hochnehmen und sie eigenständig nach nebenan bringen. Soweit so gut. Nur hatten wir nicht damit gerechnet, dass sie offensichtlich noch genau wusste, was vor ein paar Tagen geschehen war.
Genau an der Stelle, wo das erste Mal der Staubsauger an ging und beide sich tierisch erschrocken hatten, bekam Nala wieder Panik und sprang ihm rasch vom Arm. Nur war das nicht ganz so angenehm und leicht, wie es sich jetzt vielleicht anhörte. Durch ihre Angst fuhr Nala ihre Krallen aus und verpasste dem Katzenpapa einen heftigen Kratzer am Arm, der ihn bis heute als Narbe erhalten blieb.
GEWÖHNUNGSSACHE
Heutzutage hingegen wird es einfach akzeptiert, dass der Staubsauger im selben Raum verwendet wird – sei es aus Faulheit oder aus wirklich aus Akzeptanz dem „Monster“ gegenüber. Flash ist zum Teil aber immer noch ein kleines bisschen skeptisch und verlässt dann doch auch mal den Raum, um es sich nebenan wieder bequem zu machen und abzuwarten bis der Krach endlich wieder vorbei ist und Ruhe einkehrt.
Manchmal ist es aber auch schon vorgekommen, dass Nala sogar mit dem Kabel gespielt hat, weil es sich „ohne unser Zutun, einfach so“ bewegt hat und dadurch sehr interessant wurde.