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Wahl des Tierarztes: Wie finde ich einen guten Tierarzt?

Wenn man eine oder mehrere Katzen bei sich aufnehmen möchte, dann sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sie auch medizinisch versorgt werden müssen. Hierfür braucht es natürlich einen fähigen Tierarzt, an den man sich wenden kann und der einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Aber wie findet man als kompletter Neuling unter den Katzenbesitzern überhaupt einen guten Tierarzt?

Inhaltsverzeichnis

Tierarzt auswählen, bevor die Katze krank ist

Die Suche nach einem geeigneten Tierarzt sollte bestenfalls stattfinden, BEVOR die Katze wirklich krank ist. Denn wenn es ernst wird hat man einfach nicht den Kopf dafür, sich nach einem anständigen Tierarzt umzusehen.

Im allerschlimmsten Fall kann diese fehlende Entscheidung sogar über Leben und Tod entscheiden. Also besser vorsorgen und sich frühzeitig auf die Suche begeben.

Der Tierarzt als Alleskönner?

Was ich in den letzten Jahren immer mal wieder festgestellt habe, ist, dass bei (Haus)Ärzten für Menschen leider etwas andere Maßstäbe gesetzt werden als bei einem Tierarzt.

Wir Menschen gehen je nach Problem direkt zu verschiedenen Ärzten, wie z.B. dem Zahnarzt, dem Augenarzt oder dem Hautarzt. Dort fühlen wir uns besser aufgehoben, als beim normalen Hausarzt und haben das Gefühl, dass sich die jeweiligen Ärzte besser mit unseren Problemen und Bedürfnissen auskennen.

Beim Tierarzt allerdings gehen die meisten einfach in die Praxis und erwarten, dass der Tierarzt ja alles kann. Ganz egal ob grundlegende Dinge, wie das Impfen, oder spezielle Behandlungs- und Diagnosemethoden.

Ein Tierarzt sollte selbstverständlich Themen, wie Zahnmedizin, Chirurgie, Innere Medizin und Orthopädie abdecken, aber auch in Sachen Ernährung und Fitness super gut Bescheid wissen. Und das dann auch noch für sämtliche Tierarten, ganz egal ob Katze, Hund, Kaninchen, Vogel, Fisch oder Schlange. Schließlich ist er ja Tierarzt und weiß deswegen alles über Tiere. Ja nee ist klar.

Dass allerdings der Organismus und Körperbau der verschiedenen Tierarten teilweise sehr unterschiedlich ist, wird dabei gerne außer Acht gelassen.

Aber auch ich ertappe mich leider ab und zu mal bei solchen Gedanken. Aber warum ist das so? Wir erwarten es von unseren „Menschen-Ärzten“ ja auch nicht. Und die haben immerhin nur eine Art, über die sie Bescheid wissen müssen – den Menschen.

Deswegen finde ich es umso wichtiger da etwas mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Sich auch einfach mal vor Augen führen, was wir da eigentlich für hohe Erwartungen an unsere Tierärzte stellen. Da ist es ja quasi vorprogrammiert, dass man hinterher enttäuscht ist.

„Normaler“ Tierarzt oder spezialisierter Tierarzt?

Die eben genannten Beispiele sind in der Regel alle nur ganz normale Haustierärzte. Genauso wie die Allgemeinmediziner bei uns Menschen. Aber auch im Tiersegment gibt es natürlich Spezialisten. Diese nennen sich Fachtierärzte und sind eben genau auf die einzelnen Fachbereiche und bestimmte Tierarten spezialisiert.

Wann sollte ich zum Haustierarzt gehen und wann zum Fachtierarzt?

Ob man nun erstmal zu einem „normalen“ Tierarzt geht oder lieber gleich zum Spezialisten, bleibt einem selbst überlassen. In der Regel ist dies natürlich davon abhängig, weswegen man genau mit seiner Katze zum Arzt muss.

Wenn es sich um reine Vorsorgeuntersuchungen handelt oder man sich noch nicht sicher ist, welches Körperteil oder welches Organ betroffen ist, dann ist der Haustierarzt absolut die richtige Wahl. Hat die Katze allerdings spezifische Probleme, die du auch zuordnen kannst, wie z.B. mit den Zähnen, dann kann es durchaus sinnvoller sein, sich direkt an einen Fachtierarzt zu wenden.

Selbst wenn man sich zunächst für einen Besuch beim Haustierarzt entscheidet, besteht immer die Möglichkeit sich zu einem Fachtierarzt überweisen zu lassen, falls der Haustierarzt an seine Grenzen kommt und sich auf dem benötigten Fachgebiet nicht so gut auskennt.

Achtung

Einige Tierärzte überschätzen auch gerne mal ihre Kompetenzen und überweisen dich nicht an einen Spezialisten. In solchen Fällen ist es wichtig die Arbeit des Tierarztes auch zu hinterfragen und sich im Zweifel doch lieber eine zweite Meinung einzuholen. Dazu aber später auch nochmal mehr.

Unterschied zwischen Tierarztpraxis und Tierklinik

Man unterscheidet allerdings nicht nur zwischen „normalem“ Tierarzt und Fachtierarzt, sondern auch zwischen Tierarztpraxis und Tierklinik. Man kann es sich in etwa wie den Unterschied zwischen unserem Hausarzt und einem Krankenhaus vorstellen.

Räumliche & Personelle Ausstattung

Eine Tierarztpraxis ist meistens recht überschaubar in der Größe. Zudem sind dort oft nur ein bis zwei Tierärzte neben den tierärztlichen Fachangestellten (TFA’s) tätig. Von solchen Tierarztpraxen gibt es, zumindest in Städten, recht viele. So kann der Anfahrtsweg relativ minimal gehalten werden.

In Tierkliniken sieht das schon ganz anders aus. Sie sind lange nicht so häufig vertreten, wie Tierarztpraxen und nur vereinzelt vorzufinden. Allerdings verfügen sie in der Regel über eine weitaus umfangreichere Ausstattung, was die Geräte und Medikamente angeht. Aber auch in Bezug auf die Räumlichkeiten.

So gibt es dort zum Beispiel Operationssäle, Intensivstationen oder auch Räumlichkeiten für einen stationären Aufenthalt der Vierbeiner. Außerdem ist auch ein eigenes Labor notwendig, wodurch Bluttests o.ä. schneller ausgewertet und dementsprechend gehandelt werden kann.

Zudem arbeitet dort ein viel größeres Team aus tiermedizinischem Fachpersonal und vielen verschiedene Tierärzten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. So können die Tiere optimal versorgt werden und müssen nicht ständig von einer Arztpraxis zur nächsten gebracht werden.

Öffnungszeiten & Verfügbarkeit

Ein weiterer großer Unterschied ist die Verfügbarkeit. Tierarztpraxen haben geregelte Öffnungszeiten von Montag bis Freitag und anschließend Feierabend.

Tierkliniken hingegen müssen rund um die Uhr Bereitschaft haben und dafür sorgen, dass bei Notfällen auch nachts oder am Wochenende jemand vor Ort ist, der das Tier adäquat untersuchen, versorgen und behandeln kann.

Das heißt allerdings nicht, dass sie nicht trotzdem über gewissen „Hauptöffnungszeiten“ verfügen, an die man sich im Normalfall auch halten sollte. Ansonsten kann es nämlich auch schnell sehr teuer werden. Dazu aber später nochmal mehr.

Wann sollte ich in eine Tierarztpraxis gehen und wann in eine Tierklinik?

So pauschal lässt sich diese Frage gar nicht wirklich beantworten, denn auch das hängt wieder stark von der jeweiligen Erkrankung und den benötigten Maßnahmen ab. Genauso wie bei der Wahl, ob Haustierarzt oder Fachtierarzt.

Sollte ein Notfall außerhalb der regulären Öffnungszeiten eurer Tierarztpraxis vorliegen, dann ist die Klinik auf jeden Fall die richtige Anlaufstelle. Ansonsten reicht für Routineuntersuchungen, wie das Impfen auch absolut der normale Haustierarzt „um die Ecke“.

Es kann aber natürlich auch von Vorteil sein einfach immer direkt zur Tierklinik zu fahren, um dort die bestmöglichen Behandlungsmethoden zu bekommen und eventuell benötigte Experten direkt vor Ort zu haben, ohne die Katze durch einen nochmaligen Besuch bei einem anderen Arzt weiter zu stressen.

Für solche Fälle gibt es allerdings auch sogenannte „Tiergesundheitszentren“. Diese sind vergleichbar mit einem Ärztehaus für uns Menschen. Sprich, dort sind mehrere Fach(tier)ärzte in einem Gebäude, sodass man die Katze im Zweifel nicht komplett wo anders hinbringen muss. Allerdings hat dort jeder Spezialist eine eigene Praxis.

Da es sich hierbei dann nur um eine Art „Zusammenschluss“ von mehreren einzelnen Tierarztpraxen handelt, ist natürlich der Punkt mit dem Notdienst nicht gegeben, wie es in einer richtigen Klinik der Fall wäre.

Sollte es sich also lediglich um einen schwierigen Fall und keinen akuten Notfall handeln, dann kann so ein Tiergesundheitszentrum auch eine super Alternative zur Tierklinik sein.

Wie finde ich einen guten Tierarzt?

Nachdem die Grundlagen zur Thematik Tierarzt nun klar sind, stellt sich natürlich die Frage: Wie finde ich denn überhaupt einen guten Tierarzt?

Der Großteil der Katzenbesitzer sucht sich einen Tierarzt anhand von Empfehlungen aus. Aber auch die Google Suche inklusive der jeweiligen Bewertungen können eine gute Möglichkeit darstellen, um fündig zu werden.

Im Gegensatz zu Empfehlungen von Freunden und Bekannten, denen man normalerweise vertrauen kann, sollte man bei Google Bewertungen nicht einfach blind jedem Kommentar glauben.

Es gibt hier genug Leute, die einfach gezielt falsche Bewertungen hinterlassen, um Ärzte schlecht dastehen zu lassen oder sie in den Himmel zu loben ohne jemals überhaupt da gewesen zu sein. Deshalb ist es wichtig hier immer etwas abzuwägen und auch ein bisschen auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.

Man kann aber auch einfach mal beim Tierheim oder Züchter nachfragen, mit wem sie regelmäßig zusammenarbeiten und empfehlen würden. Alternativ lassen sich Tierärzte aber auch über diverse Onlineportale finden. So z.B. direkt beim Tierärzteverband oder aber auf der Seite „Wer kennt den Besten“.

Erste Auswahl treffen

Kriterien für eine erste Eingrenzung der potenziellen Praxen und Kliniken könnten zum Beispiel sein:

Welche Praxen und Kliniken …

Ist eine grobe Auswahl getroffen, kann man sich die jeweiligen Tierarztpraxen und Tierkliniken etwas genauer ansehen und weitere Kriterien für die Wahl hinzuziehen. Dazu kann man sich auch einfach mal auf der jeweiligen Website umsehen und sich über die Praxis oder Klinik informieren. Anhaltspunkte könnten hier z.B. sein:

Was macht einen guten Tierarzt aus?

Wenn die Auswahl erst einmal etwas eingegrenzt wurde, können wir uns damit beschäftigen, was einen guten Tierarzt wirklich ausmacht und so eine finale Entscheidung treffen.

Fachliche Kompetenz

Das allerwichtigste ist natürlich die fachliche Kompetenz. Ohne die geht gar nichts. Da kann der Arzt noch so nett sein. Wenn er keine Ahnung hat, was er tut, dann kann das schlimme Folgen für die Katze haben.

Es geht jedoch nicht allein um die grundlegende fachliche Kompetenz, sondern auch darum, dass er sich regelmäßig weiterbildet und keine veralteten Ansichten und Behandlungsmethoden an den Tag legt.

Gerade bei älteren Tierärzten hört man gerne mal solche pauschalen Aussagen, wie z.B. „Katzen müssen erst einmal rollig werden, bevor sie kastriert werden“ oder „Trockenfutter ist immer gut für die Zähne“. Das ist aber absoluter Humbug, wie man inzwischen weiß. Oder besser gesagt: wissen sollte.

Einfache & Verständliche Sprache

Selbst wenn der Tierarzt fachlich einiges auf dem Kasten hat, muss er das nicht raushängen lassen, indem er nur mit Fachbegriffen um sich wirft und du dadurch nur Bahnhof verstehst.

Es ist wichtig, dass sich ein guter Tierarzt verständlich und in einfachen Worten ausdrücken kann. Denn nur so kannst du alles gut nachvollziehen und entscheiden, ob die jeweilige Behandlung überhaupt nötig oder gewünscht ist.

Ausführliche Beratung & Erklärung

Um überhaupt gewisse Entscheidungen treffen zu können, ist es notwendig, dass dich der Tierarzt anständig berät. Und zwar über die verschiedenen Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten.

Er sollte dir genau erklären können, warum eine teure und aufwendige Behandlung zwingend nötig ist. Falls die Gesundheit deiner Katze allerdings nicht unbedingt gefährdet ist, dann rät er dir im besten Fall sogar auch erstmal abzuwarten, anstatt direkt eine teure und aufwendige Behandlung anzuordnen, nur um möglichst viel Geld zu verdienen.

Falls doch mal eine Operation oder schwierige Behandlung nötig ist, dann sollte man selbstverständlich auch über den Ablauf, die Risiken und ggf. Alternativen aufgeklärt und informiert werden.

Mitspracherecht bei allen Abläufen

Zusätzlich zu einer guten und ausführlichen Beratung und der Aufklärung über alle Prozesse und Abläufe, sollte dir ein guter Tierarzt auch immer ein Mitspracherecht einräumen.

Das heißt, dass er nicht einfach Medikamente verabreicht oder Behandlungen anordnet, die du aber gar nicht möchtest und hinterher sogar auch noch teuer bezahlen musst.

Hinweis

Damit meine ich allerdings keine akuten Notfälle, in denen es wirklich um Leben oder Tod geht. In solchen Fällen ist es in der Regel eine Ermessensentscheidung, ob der Tierarzt in Eigenverantwortung handelt oder ob noch Zeit bleibt den Halter zu kontaktieren und ihn selbst entscheiden zu lassen.

Wenn ein Tierarzt wirklich verantwortungsbewusst und gut ist, dann wird er im Vorfeld auch mit dir über solche Dinge sprechen und abklären, was du möchtest und was nicht.

Keine Massenabfertigung & respektvolles Verhalten

Um eine vernünftige Beratung anbieten zu können und dir alles gut zu erklären, ist eine wichtige Voraussetzung, dass sich der Tierarzt ausreichend Zeit für dich und deine Katze nimmt. Außerdem sollte er verständnisvoll sein und respektvoll auf deine Fragen und Probleme eingehen.

Das vermeidet nicht nur Stress bei dir und deiner Katze, sondern wirkt auch beruhigend. Außerdem fühlt man sich direkt gut aufgehoben und nicht wie bei einer anonymen Massenabfertigung.

Guter Umgang mit der Katze

Ein weiterer sehr entscheidender Faktor für viele Katzeneltern ist der Umgang mit den Tieren. Denn ein Arzt sollte nicht nur freundlich und respektvoll mit dir als zahlende Kraft umgehen, sondern vor allem auch mit der Katze.

Das bedeutet, dass er sie nicht grob anfasst oder einfach aus der Transportbox zerrt, immer mit freundlicher und ruhiger Stimme redet, behutsam mit ihr umgeht und sie zwischendurch vielleicht auch ein bisschen streichelt, um sie zu beruhigen.

Für die Katze ist die ganze Situation mit den komischen Gerüchen, der ungewohnten Umgebung und den fremden Menschen meistens eh schon total unangenehm und beängstigend, da kann man den Rest ja wohl so angenehm wie möglich gestalten.

Anmerkung

Die letzten Zwei Punkte gelten übrigens nicht nur für die Ärzte selbst, sondern auch für das gesamte Team. Ganz egal ob Sprechstundenhilfe, tierärztliche Fachangestellte oder anderes Personal.

Angemessene Wartezeiten & Wartebereiche

Ein weiterer Punkt, um der Katze etwas Stress zu ersparen, sind kurze Wartezeiten. Damit ist die Katze nicht länger als unbedingt nötig dieser stressigen Situation ausgesetzt.

Darüber hinaus bieten manche Praxen und Kliniken auch für verschiedene Tierarten getrennte Wartebereiche an. So sind beispielsweise die Katzen unter sich und nicht noch großen Hunden o.ä. ausgesetzt.

Aber auch erhöhte Abstellplätze für die Transportbox der Katze sind hin und wieder zu finden. Denn wenn die Katze einfach auf dem Boden abgestellt wird, kann das für viele Fellnasen zusätzlichen Stress bedeuten, da sie keinen guten Überblick hat und alle vorbeilaufenden Menschen und Tiere umso größer und beängstigender wirken.

Durch solche kleinen Maßnahmen lässt sich der Stress schon ein wenig reduzieren und zeugt von einer verantwortungsbewussten Tierarztpraxis oder -klinik.

Standarduntersuchungen werden durchgeführt

Ein weiteres Indiz sind die Standarduntersuchungen bei jedem Besuch. Ein guter Tierarzt wiegt die Katze erst einmal, misst ihre Temperatur, tastet den Bauch ab, hört die Katze mit dem Stethoskop ab, und guckt sich auch nochmal kurz die Ohren, Augen und Zähne an. Und das ganze egal, weshalb du eigentlich mit deiner Katze zum Tierarzt gegangen bist.

Erfahrungsbericht

Bei unserer ersten Tierarztpraxis wurden immer direkt 20 € berechnet, quasi nur dafür, dass wir überhaupt „da sein durften“. Meistens wurde die Katze zwar noch gewogen, aber das war es dann auch eigentlich schon. Jetzt ist es zum Glück so, dass jedes Mal auch alle Standarduntersuchungen durchgeführt werden.

Moderne & vollständige Ausstattung

Was selbstverständlich ebenfalls eine Grundvoraussetzung ist: die zeitgemäße Ausstattung der Räumlichkeiten, sowie auch der vorhandenen Geräte, Materialien und Medikamente.

Aber nicht nur die Modernität der Ausstattung ist wichtig, sondern auch die Vollständigkeit. Sind grundlegende Medikamente nicht vorrätig oder fehlen schon kleinste medizinische Geräte spricht das nicht unbedingt für einen guten und seriösen Tierarzt.

Anmerkung

Klar sagt die Ausstattung nicht zwingend etwas über die anderen oben genannten Punkte aus, die trotzdem durchaus positiv sein können. Und man kann sicherlich auch zu so einem Tierarzt gehen, wenn es lediglich um Routineuntersuchungen geht.

Aber es wäre auch ärgerlich, wenn man mit seiner Katze ständig zu einem anderen Tierarzt müsste, nur weil weitere Untersuchungen als Abtasten und Impfen nötig wären. Und wer weiß, an welchen Ecken bei solchen Tierarztpraxen vielleicht noch gespart wurde, wenn schon die Ausstattung sehr minimalistisch ist.

Transparente Kosten

Um nach der Behandlung an der Rezeption kein böses Erwachen zu erleben, ist es sehr von Vorteil, wenn die Praxis oder Klinik transparent arbeitet, was die jeweiligen Kosten angeht.

Gerade vor Operationen oder größeren Behandlungen, sollte ein guter Tierarzt zunächst auf die entstehenden Kosten aufmerksam machen und dir erklären, wodurch diese zustande kommen.

Guter Kundenservice

Ein Punkt, der zwar kein absolutes Muss ist, aber dennoch sehr für einen guten Tierarzt spricht: guter Kundenservice. Zum Beispiel die Erinnerung an Impfauffrischungen und Vorsorgeuntersuchungen. Sei es per Post, per Mail oder per Telefon. Das ist schon sehr komfortabel für den Kunden bzw. Patienten.

Denn es kommt nicht selten vor, dass man nicht wirklich auf dem Schirm hat, wann denn die nächsten Impfungen oder Untersuchungen anstehen würden.

Welcher Tierarzt ist für meine Katze und mich der Richtige?

Das ist in erster Linie davon abhängig, was einem selbst am wichtigsten ist. Für manche ist dies die Wohnortnähe, für andere vielleicht eher, ob der Tierarzt auch Hausbesuche anbietet oder wie der Umgang mit einem selbst und den Tieren ist.

Zudem liegt es auch am eigenen Charakter und den Erfahrungen, die man in seinem Leben so gesammelt hat. Manche möchten am liebsten von einem relativ jungen Arzt behandelt werden, weil sie der Meinung sind, dass er auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist.

Andere wiederum denken, dass einem jungen Arzt die Erfahrung und die Berufspraxis fehlen, sodass sie eher zu einem älteren Arzt tendieren würden. Vielleicht sollte der Tierarzt auch selbst totaler Katzenfan sein, damit er für einen in Frage kommt. Da sind die Ansichten total unterschiedlich und sehr subjektiv.

Hintergrund von Empfehlungen prüfen

Wenn man nach Empfehlungen fragt kommt es auch immer stark darauf an, welche Art von Behandlungen die jeweilige Person für ihre Katze bisher in Anspruch genommen hat.

War die Person nur zum Impfen oder für Kleinigkeiten bei ihrem Tierarzt, kann sie durchaus ein sehr positives Bild von der Praxis oder Klinik haben. Das heißt aber nicht, dass der Tierarzt auch bei größeren Eingriffen oder schwierigeren Krankheitsbildern gute Leistungen erbringen kann und dafür genau der Richtige wäre.

Erfahrungsbericht

Genau diese Situation hatten wir damals, als wir Nala und Flash bekommen haben. Wir haben uns nach Empfehlungen im Freundes- und Bekanntenkreis umgehört und so unseren ersten Tierarzt gefunden. Wir haben mit diesem Tierarzt mit der Zeit allerdings nicht so gute Erfahrungen gemacht.

Hinterher stellte sich dann raus, dass die Katzen der Person, die uns den Tierarzt empfohlen hatte, auch nie etwas Schwerwiegendes hatten, sondern lediglich für Routineuntersuchungen dort waren. So kann es eben auch laufen.

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kann man auch durchaus erstmal ohne Katze einen Termin in der Praxis oder Klinik machen und sich beraten lassen. Das erspart dem Tier Stress und man bekommt trotzdem ein erstes Gefühl dafür, ob man sich grundsätzlich in der Praxis gut aufgehoben fühlt.

Anmerkung

Dass es im Laufe der Zeit oder bei Behandlungen am Tier dann vielleicht doch nicht mehr so zufriedenstellend läuft, lässt sich im Vorfeld natürlich nicht wirklich erkennen. Davor ist man aber nie sicher, ganz egal, wie gut man sich vorbereitet oder wie intensiv man nach einem guten Tierarzt sucht.

Ist der Preis wichtig für die Wahl eines guten Tierarztes?

Die Frage nach dem Preis kommt bei der Suche nach einem guten Tierarzt vermutlich auch bei dem einen oder anderen auf. Hier kann ich allerdings gleich sagen: es wird keine großen Preisunterschiede geben.

Denn alle Tierärzte sind dazu verpflichtet sich an den Rahmen der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) zu halten. Sie können lediglich darüber bestimmen, ob sie den ein-, zwei- oder dreifachen Satz berechnen. Der vierfache Satz wird nur im Notdienst berechnet.

Aber auch das ist wiederum abhängig von einigen Faktoren, wie z.B. dem Umfang und der Komplexität der jeweiligen Behandlung. Zudem können auch im Notdienst oder am Wochenende höhere Kosten in Rechnung gestellt werden als zu den regulären Öffnungszeiten.

Am besten lässt man sich die Kosten von umfangreicheren Behandlungen vorab erklären und sich hinterher auch immer die Rechnung aushändigen. Durch die Rechnung kann man selbst bei kleineren Untersuchungen die Preise genau überprüfen und ggf. mit vorausgegangenen Behandlungen und den Leistungen anderer Tierärzte vergleichen.

Ist die Wahl des Tierarztes abhängig von der Versicherung?

Die Wahl des Tierarztes ist eventuell auch davon abhängig, ob eine Kranken- oder OP-Versicherung für die Katze infrage kommt. Denn manche Versicherungsanbieter überlassen einem nicht die freie Tierarztwahl, wenn sie die Kosten übernehmen sollen.

Da ist es hilfreich sich im Vorfeld zu überlegen, ob eine Versicherung für die Katze sinnvoll ist und sich dann zu informieren, ob es gewisse Einschränkungen gibt.

Eine Versicherung, die dir bei der Wahl des Tierarztes komplett freie Hand lässt, ist zum Beispiel die AGILA Haustierversicherung*.

Bei einem der Krankenversicherungstarife ist neben der freien Tierarztwahl sogar die Beratung über einen Online-Tierarzt mit abgedeckt, sodass selbst da keinerlei Einschränkungen gemacht werden, solange diese Tierärzte ebenfalls GOT konform abrechnen und keine Flatrate Angebote genutzt werden.

Tierarztwahl: Jetzt bist du gut vorbereitet

Einen guten Tierarzt zu finden ist keine leichte Aufgabe und wird vielleicht auch ein paar Anläufe brauchen. Ich hoffe allerdings, dass ich euch hier ein paar gute Anhaltspunkte bieten konnte, damit ihr gut gewappnet seid.

Am allerwichtigsten ist es einfach, dass man das Tierwohl in den Vordergrund stellt.

Und damit meine ich nicht nur in Bezug auf einen selbst, sondern auch, dass es die Tierarztpraxis bzw. -klinik tun sollte. Das Geld sollte in diesem Fall unbedingt zweitrangig sein.

Es ist aber auch genauso wichtig, dass man sich nicht über den Tisch ziehen lässt, immer hinterfragt, was und warum der Tierarzt da so tut und sich im Zweifel nochmal eine zweite Meinung einholt. Denn genau das haben wir am Anfang nicht gemacht, damit einen großen Fehler begangen und dadurch eine ganze Menge Geld liegen gelassen.

Erfahrungsbericht

Unsere ehemalige Tierarztpraxis hat nämlich oft Behandlungen durchgeführt, die wir jetzt im Nachhinein für unnötig empfinden, uns aber jede Menge Geld gekostet haben.

Zum Beispiel wurde Flash jedes Mal sediert, wenn er geröntgt oder ein Ultraschall gemacht wurde. Da dies in den ersten zwei Jahren aus verschiedenen Gründen öfter mal vorkam, ging das dementsprechend ganz schön ins Geld. Narkosen sind nämlich zusätzlich zu Röntgen und Ultraschall immer recht kostspielig. Außerdem ist es auch für den Organismus der Katze überhaupt nicht gut, wenn sie ständig „ausgeknockt“ oder unnötigerweise geröntgt wird.

In der Tierklinik, wo wir jetzt sind, haben wir dann erfahren, dass das wirklich nicht nötig ist und nur in Ausnahmefällen gemacht wird (z.B. beim Dentalröntgen). Nala wurde für ihren Ultraschall in der Klinik einfach sanft auf den Rücken gelegt und vorsichtig von der Tierarzthelferin fixiert. Sie ist dann auch ganz ruhig liegen geblieben während des Ultraschalles.

Es waren damals also wirklich überflüssige Kosten, die man uns da einfach nur aus der Tasche ziehen wollte, anstatt das Tierwohl in den Vordergrund zu stellen.

Daten des Tierarztes offline festhalten

Hast du aber erst einmal einen Tierarzt gefunden, mit dem du auch zufrieden bist, dann notiere dir am besten alle wichtigen Daten. Dazu habe ich eine einfache Vorlage erstellt, die du dir kostenlos runterladen kannst.

Wenn sie ausgefüllt ist, kannst du sie einfach mit in deine Katzenapotheke legen oder an einer leicht zugänglichen Stelle aufbewahren. So hast du im Notfall immer alles direkt parat und musst nicht die wertvolle Zeit mit googlen verbringen. Besonders hilfreich ist diese Vorlage übrigens auch für deinen Katzensitter, der dein Tier und den Tierarzt nicht so wie du „aus dem ff“ kennt.

Vorlage für alle Daten rund um den Tierarzt

Hol‘ dir jetzt das Druckvorlagen Bundle, wo du diese und weitere nützliche Vorlagen findest, um mehr Organisation in deinen Alltag mit Katze zu bringen und immer den Überblick zu behalten.

Dieser Beitrag wurde unterstützt durch:

AGILA Haustierversicherung AG

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Über mich

Wer steckt hinter Fensterkatzen?

Ich bin Maria – Mentorin für Katzenanfänger. Gestartet ist das Ganze hier nur aus einem Grund: Ich selbst war 2016 blutige Katzenanfängerin, in vielen Dingen total unsicher und hatte Fragen über Fragen. Um einen Ort für all meine Recherchearbeit zu schaffen und anderen damit gleichzeitig noch zu helfen, habe ich FENSTERKATZEN.DE ins Leben gerufen.

Kommentare zum Beitrag

2 Responses

  1. Hallo Maria, was für ein toller, informativer Artikel! Ich habe leider lang gebraucht, bis ich in München eine kompetente Tierärztin für Elvis gefunden habe. Dann sind wir umgezogen und die Suche ging von vorne los. Was du über Fachtierärzte schreibst, kann ich absolut bestätigen. Elvis war erst kurz bei uns, als er eine offene Stelle am Hals bekam. Zwei Haus-Tierärzte haben über mehrere Wochen erfolglos daran herumgepfuscht und erst eine Dermatologin konnte ihm helfen. Liebe Grüße Bärbel

    1. Hallo Bärbel! Es ist so schade, dass es offensichtlich so schwer ist, einen wirklich guten Tierarzt zu finden. Wenn man ihn dann gefunden hat und dann umzieht, ist es natürlich umso ärgerlicher. Gerade wenn man bereits so viele negative Erfahrungen gemacht hat. Dieses Herumgepfusche ist wirklich ganz schlimm und ja auch überhaupt nicht im Sinne des Tieres. Da sollte man als Arzt wirklich auf das Geld verzichten, zum Wohle der Katze handeln und an einen Spezialisten verweisen. Aber immerhin ging die Geschichte zum Ende hin ja doch noch gut aus. Habt ihr denn selbst die Sache in die Hand genommen und einen Fachtierarzt aufgesucht oder hatten eure Haustierärzte dann doch irgendwann mal die Einsicht? Viele Grüße, Maria

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Maria
Katzenmama & Bloggerin

Ich bin seit Oktober 2016 stolze Katzenmama von inzwischen drei Miezen und Katzenliebhaberin aus Leidenschaft. Sollte dies auch auf dich zutreffen, dann bist du hier genau richtig.

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