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Wie sinnvoll ist eine Versicherung für Katzen?

Jeder Mensch hier in Deutschland hat eine Krankenversicherung, das ist ganz normal und kaum einer stellt dies in Frage. Warum sollten dann nicht auch unsere Stubentiger eine Versicherung haben, schließlich können sie genauso krank werden oder sich verletzen!? Viele Katzenhalter wissen entweder gar nichts von dieser Möglichkeit oder haben sich noch nie wirklich damit beschäftigt. Um es euch leichter zu machen, habe ich mich jetzt mal dem Thema angenommen und möchte euch unter anderem darüber informieren, welche Versicherungen es gibt, welche Leistungen dort angeboten werden und ob eine Versicherung für Katzen allgemein sinnvoll ist oder nicht. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis

Welche Versicherungen gibt es für Katzen?

Grundsätzlich wird bei Katzen zwischen einer Krankenversicherung und einer OP-Versicherung unterschieden. Bei der OP-Versicherung sind, wie der Name schon sagt, nur Operationen (inkl. Medikamenten) mit der entsprechenden stationären Unterbringung und der Nachsorge, wie z.B. Verbandswechsel oder Fäden ziehen, abgedeckt. Die Krankenversicherung umfasst demnach alle anderen Bereiche, wie die ambulante oder stationäre Behandlung, Röntgen, Laborkosten, Vorsorgemaßnahmen oder manchmal sogar auch alternative Behandlungen durch Homöopathie. Darüber hinaus sind beim Abschluss einer Krankenversicherung im Regelfall auch alle Leistungen der OP-Versicherung mit enthalten.

Hin und wieder liest man auch noch von einer Haftpflichtversicherung, die man wahrscheinlich eher von sich selbst oder ggf. noch von Hunden kennt. Für Katzen allerdings gibt es so eine spezielle Versicherung eigentlich nicht, denn hier reicht in der Regel eure private Haftpflichtversicherung vollkommen aus.

Welche Leistungen werden angeboten?

Die Leistungen unterscheiden sich natürlich je nach Anbieter der Versicherungen. Was jedoch alle gemeinsam haben: Je jünger die Katze beim Beantragen der Versicherung ist, desto besser! Dabei ist es ganz egal, ob es sich um die volle Krankenversicherung oder nur die OP-Versicherung handelt. Je älter das Tier ist, desto höher ist entweder der monatliche Beitrag oder die Höhe der Selbstbeteiligung. Bei manchen Anbietern gibt es darüber hinaus sogar eine Altersgrenze, ab der die Katzen gar nicht mehr versichert werden. Teilweise sind der Leistungsumfang und die entsprechenden Monatsbeiträge aber auch abhängig von der Rasse, der Art der Haltung (Wohnung oder Freigang), ggf. Vorerkrankungen oder ähnlichen Faktoren.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Wartezeit bevor der Versicherungsschutz eintritt. In der Regel sind das 3 Monate nach Vertragsschluss (manchmal auch kürzer, aber selten), außer bei Unfällen mit anschließender Operation. Dort greift der Versicherungsschutz direkt ab Vertragsschluss.

Um einen groben Überblick zu bekommen, welche Leistungen es bei fast allen Anbietern gibt und welche möglichen Variationen es gibt, habe ich euch eine kurze Liste mit den (meiner Meinung nach) wichtigsten Eckdaten zusammengestellt:

Unter Umständen können auch noch weitere Zusatzleistungen geboten oder hinzugebucht werden, wie z.B. ein Zahnzusatzschutz oder die Kostenübernahme für alternative Heilmethoden.

Wie viel kostet eine Versicherung?

Genauso wie die Leistungen stark vom jeweiligen Anbieter abhängen, so schwanken natürlich auch die entsprechenden Preise. Eine reine OP-Versicherung für Katzen gibt es durchaus schon ab ca. 6 € pro Monat. Allerdings nur mit recht großen Abstrichen, was die Leistungen angeht. Besser ausgestattet ist man da sicherlich bei einem Monatsbeitrag von ca. 10 €, denn hier werden meist schon weitaus mehr Leistungen mit besseren Konditionen angeboten, sodass man im Endeffekt auch wirklich gut abgesichert ist.

Bei der Katzenkrankenversicherung sind die Unterschiede in der Tarifgestaltung deutlich größer. Der monatliche Beitrag startet bei so ca. 15 – 20 € und reicht je nach Leistungsumfang und Voraussetzung der Katze (Alter etc.) bis hin zu ca. 40 €. (Stand: 02. März 2020)

Ist eine Versicherung für Katzen dann überhaupt sinnvoll?

Gerade bei den Preisen für die Katzenkrankenversicherung liegt der Gedanke nahe, dass man doch auch einfach jeden Monat etwas beiseitelegen könnte, um die Tierarztrechnungen dann von diesem Geld bezahlen und bei Nichtnutzung auch anderweitig darauf zurückgreifen zu können. Dies ist durchaus auch eine sinnvolle Methode, allerdings ist das Risiko gerade am Anfang relativ hoch. Wenn die Katze in den ersten paar Monaten einen Eingriff bzw. eine teure Behandlung braucht, dann hat man vermutlich noch nicht wirklich viel angespart. Außerdem können Operationen und die nachfolgenden Behandlung durchaus sehr schnell sehr hohe Kosten verursachen und gerade solche Kosten bereiten vielen Katzenbesitzern dann Kopfzerbrechen. Man will seinem Liebling schließlich die nötige Behandlung zukommen lassen und da sollte es nicht am Geld scheitern.

Beispiel: Rücklagen für Tierarztkosten

Um das Ganze mal zu verdeutlichen, hier ein kleines Beispiel: ihr überweist jeden Monat 20 € pro Katze auf ein separates Konto, anstatt den Versicherungsbeitrag zu bezahlen. Dann habt ihr nach einem Jahr gerade mal 240 € pro Katze angespart. Das mag für den einen oder anderen vielleicht schon viel klingen, aber die Tierarztkosten liegen im Ernstfall gerne mal deutlich höher.

AGILA-Schaubild-Krankenschutz-Katze

Beispiel: Was wäre wenn?

Im Beitrag „Wie viel kostet eine Katze?“ habe ich bereits aufgezeigt, was sich bei uns im ersten Jahr mit Nala und Flash bereits an Tierarztkosten angesammelt hatte. Für euch habe ich mir jetzt nochmal die Mühe gemacht unsere Tierarztkosten der letzten 3 Jahre zusammen zu fassen. Damit ihr sehen könnt wie das Ganze ausgesehen hätte, wenn wir bereits im Kittenalter eine Versicherung für Nala und Flash abgeschlossen hätten, habe ich die jeweiligen Vergleichswerte mit aufgeführt. Als Grundlage hierfür dienen die Tarife „OP-Kostenschutz*“ (9,90 € mtl. pro Katze) und „Tierkrankenschutz*“ (17,90 € mtl. pro Katze) der AGILA Haustierversicherung*.

Hinweis

Die folgende Tabelle dient nur als Beispiel, somit sind die aufgeführten Werte nur ungefähre Angaben. In der Realität wären die Werte natürlich abhängig von den letztendlich ausgezahlten Leistungen und diese kann ich jetzt im Nachhinein nur grob einschätzen. Es soll lediglich verdeutlichen, was wir in etwa hätten sparen können, wenn wir uns frühzeitig für eine Versicherung entschieden hätten.

Im Nachhinein musste ich jetzt nämlich feststellen, dass sich eine Versicherung für uns bisher mehr als gelohnt hätte. Hinterher ist man eben immer schlauer, auch wenn der Geldbeutel dann eventuell ziemlich leer ist. Es gibt aber durchaus auch das gegenteilige Beispiel. Nala und Flash waren bisher leider wirklich häufig beim Tierarzt, sei es aufgrund von Übergewicht, Zahnfleischentzündung & Zahnsanierung, mehreren Kastrationen, Magen-Darm-Problemen und und und. Auch wenn diese Dinge teilweise nicht von einer Versicherung übernommen werden, war es trotzdem übermäßig viel. Ich kenne aber auch Katzen, die in einem ähnlichen Alter sind, wie Nala und Flash und bisher eigentlich fast nur für die Kastration und die routinemäßigen Impfungen beim Tierarzt waren. Da hätte sich eine Versicherung auf gar keinen Fall ausgezahlt. Aber sowas weiß man vorher eben nie…

Allerdings sollte man vielleicht auch zwischen einer Wohnungskatze und einem Freigänger unterscheiden, da diese natürlich ganz anderen Umständen ausgesetzt sind. Bei Freigängern besteht zum Beispiel die Gefahr, dass sie einen Verkehrsunfall haben oder durch Revierkämpfe verletzt werden, was einer Wohnungskatze eigentlich nicht passieren kann. Dafür haben Wohnungskatzen öfter mit Krankheiten, wie Diabetes oder Zahnproblemen zu kämpfen.

Fazit

Ob, inwiefern und welche Art der Versicherung für Katzen sinnvoll ist, muss letztendlich jeder für sich und sein Tier selbst entscheiden. Denn wie bereits erwähnt gibt es solche und solche Beispiele und man weiß vorher nie, ob sich die Versicherung lohnt oder nicht. Obwohl natürlich die Frage bleibt, was man unter „sich lohnen“ versteht. Erhofft man sich einfach nur Geld zu sparen oder ist für einen vielleicht die Sicherheit, dass man die Tierarztkosten im Zweifel immer decken kann ohne sich Sorgen machen zu müssen, auch eine Art von lohnenswert?

Egal wofür man sich entscheidet, sollten auf jeden Fall vorab verschiedene Anbieter und Tarife miteinander verglichen werden, um das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis für die jeweilige Katze herauszufinden. Dabei ist es vor allem wichtig sich einmal durchzurechnen, welche Versicherung am besten passen könnte. Denn wenn ggf. nur der 1-fache oder 2-fache Satz nach der GOT übernommen wird und dann auch noch eine Selbstbeteiligung von 20 % hinzukommt, muss man trotz Versicherung relativ viel selbst bezahlen, sodass ein etwas teurerer Tarif mit einer höheren Kostenübernahme oder die Variante mit dem Sparkonto vielleicht dann doch mehr Sinn ergibt. Es spricht ja auch nichts dagegen eine etwas günstigere Versicherung abzuschließen und trotzdem monatlich immer noch etwas für den Ernstfall zu sparen.

Da allerdings Katzen mit einer Vorerkrankung oder einer chronischen Krankheit oft nicht versichert werden können, ist mein Tipp: Wenn eine Versicherung für euch generell in Frage kommt, dann wartet nicht, bis so eine Situation eintritt, sondern versichert eure Katze frühzeitig. Denn in diesem Fall greift die Versicherung in der Regel auch bei aufkommenden chronischen Krankheiten.

Dieser Beitrag wurde unterstützt durch:

AGILA Haustierversicherung AG

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Über mich

Wer steckt hinter Fensterkatzen?

Ich bin Maria – Mentorin für Katzenanfänger. Gestartet ist das Ganze hier nur aus einem Grund: Ich selbst war 2016 blutige Katzenanfängerin, in vielen Dingen total unsicher und hatte Fragen über Fragen. Um einen Ort für all meine Recherchearbeit zu schaffen und anderen damit gleichzeitig noch zu helfen, habe ich FENSTERKATZEN.DE ins Leben gerufen.

Kommentare zum Beitrag

4 Antworten

  1. Hi Maria, toller Beitrag! Ich bin selber auf der Suche nach einer Versicherung für meine zwei Kittens. Wie ist deine Einschätzung bezüglich der Ausgaben im Jahr für ambulante und/oder stationäre Ausgaben pro Katze. Ich verstehe, dass die Ausgaben mit dem Alter steigen. Ich habe mir die Versicherung von Agila angeschaut und frage mich ob eine Versicherungssumme von 550€ für ambulante und stationäre Heilbehandlungen ausreichen. Hört sich doch nach sehr wenig an oder?

    LG

    1. Hey Janine,
      vielen Dank für das Kompliment! Es kommt immer etwas darauf an. Wenn deine Katzen fast nie krank sind, dann sind 550€ viel zu viel, wenn sie dann aber doch häufiger mal krank sind, dann könnten 550€ auch schon mal knapp werden, aber dafür müssen sie wirklich sehr häufig und schwerwiegendere Krankheiten haben denke ich. In der Grafik ist es ja ganz gut dargestellt, was so ein Tierarztbesuch kosten könnte. Und in meiner Tabelle siehst du ja, was wir mit einer Versicherung in den ersten Jahren hätten sparen können und das ist ja schon eine ganze Menge… Allerdings waren wir – Gott sei Dank – in den letzten 1,5 Jahren fast nie beim Tierarzt und somit wäre eine Versicherung für diese Zeit nichts so rentabel. Das weiß man ja aber vorher nie, es kann so und so laufen. Deswegen kann man das so pauschal auch nicht sagen, sondern jeder sollte das für sich selbst entscheiden. Du müsstest ja auch nicht unbedingt direkt den größten Tarif auswählen, sondern kannst ja auch die kleinere Stufe wählen, dann sind die Kosten für die Versicherung erstmal nicht so hoch. Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen. Wenn du noch weitere, ausführlichere Fragen hast, dann kannst du mir auch gerne jederzeit eine Mail schreiben oder mich in den sozialen Medien kontaktieren.

      Liebe Grüße, Maria

  2. Hallo Marina,

    vielen Dank für den ausführlichen Beitrag.:)

    Ja das stimmt, wenn mal was ist, kann es richtig teuer werden. Wir waren mal in der Notaufnahme mit unseren Kätzchen, wo sie erst ein paar Monate alt waren. Da haben wir ca. 180 Euro für eine Untersuchung, die gerade einmal 10 Minuten gedauert hat, gezahlt. Das haut dann schon rein.

    Eine Versicherung sollte man sich echt überlegen. 🙂

    Liebe Grüße

    Samira und Dominik

    1. Hallo ihr Zwei,
      ja, gerade in der Notaufnahme kann es wirklich sehr schnell, sehr teuer werden. Flash musste, als er noch kleiner war, oft geröntgt werden. Das ging allerdings nur unter leichter Narkose und das ging auch schon ohne Notdienst immer ziemlich ins Geld. Da wäre eine Versicherung wirklich sinnvoll gewesen. Habt ihr denn nun eine Versicherung für eure Kätzchen abgeschlossen?
      Viele Grüße, Maria

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Maria
Katzenmama & Bloggerin

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