WOZU EINE FENSTERLIEGE?
Der Grund ist ganz einfach: Katzen liegen bzw. sitzen gerne am Fenster – im Somme wie auch im Winter. Sie haben dort eine erhöhte Position, sodass sie alles gut im Blick behalten können, sei es der Alltag in der Wohnung oder auch das Geschehen draußen. In manchen Haushalten (wie bei uns) sind die Fensterbänke aber relativ schmal, sodass die Katzen nicht genug Platz haben, um sich entspannt dort hinzulegen. Aus diesem Grund sind Fensterliegen eine tolle Möglichkeit den Katzen mehr Platz zu bieten und ihren Lieblingsplatz noch komfortabler zu gestalten.
DIE GEGEBENHEITEN
Um hinterher keine böse Überraschung zu erleben oder unnötig viel Geld auszugeben, bietet es sich an gewisse Dinge im Voraus zu checken. Zum Beispiel die genauen Maße der Fensterbank und der allgemeinen Situation. Tiefe, Stärke und Überstand der Fensterbank sind wichtige Punkte, die ihr euch notieren solltet. Gerade der Überstand ist wichtig, denn wenn dieser kleiner als 2 cm ist, dann wird die Zwinge wahrscheinlich nicht anständig halten. Genauso der Abstand von der Unterkante der Fensterbank bis zur Heizung, damit ihr wisst welche Zwingen ihr nehmen könnt, ohne dass es zu Kollisionen kommt, oder ob ihr die Liege dort platzieren müsst, wo sich keine Heizung unter dem Fenster befindet.
KISSEN
MATERIAL
Die Angaben zu den Materialien sind speziell auf unsere Fensterliege bezogen. Wenn ihr selbst eine bauen wollt, dann passt die Maße gegebenenfalls an eure Situation an, denn nicht immer kommt das mit den Maßen hin, die wir hier angenommen haben. Es soll lediglich ein grober Richtwert sein, damit ihr nicht völlig ahnungslos im Baumarkt steht (so wie wir ). Das Holzbrett haben wir direkt vor Ort im Baumarkt zurecht sägen lassen, dann ist das schonmal erledigt.
- Zollstock (zum ausmessen der Fensterbank)
- 2 Böcke
- 2 große Schraubzwingen (160 x 80 mm)
- Holzbrett (30 x 46 x 1,8 cm)
- Katzenbett / -kissen
- Bohrmaschine (mit Holzbohrer 10 mm)
- Lochsägeaufsatz (32 mm)
- Schleifpapier
- Bohrmaschine (mit Holzbohrer 8 mm)
- Lochsägeaufsatz (32 mm)
- Schleifpapier
- 2 kleine Laubsägezwingen (65 mm)
- Hakenband Selbstklebend
- Flauschband zum Nähen
- Nadel und Faden
- Bleistift & Lineal / Geodreieck
KOSTEN
Die Kosten für die Materialien können natürlich je nach Baumarkt, Maßen oder Qualität abweichen. Bei uns war der Preis für die erste Liege relativ hoch, allerdings mussten wir auch ein paar Sachen kaufen, die manche vielleicht schon zu Hause haben (z.B. den Lochsägeaufsatz, die Böcke und die Schraubzwingen).
Wenn man von den reinen Materialien für die Fensterliege selbst ausgeht, wäre man mit unseren Abmessungen bei ca. 15 € plus 12 € für das Bettchen, also insgesamt bei ca. 27 € pro Stück. Das ist zwar teurer als die im Handel erhältlichen Exemplare, aber man kann es ganz nach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen. Und wenn man ein Kissen selber näht und nicht die 12 € extra für das fertige Bettchen ausgibt, dann kann man auch nochmal eine ganze Menge sparen, sodass man bei einem handelsüblichen Preis wäre. Allerdings mit besserer Qualität wohlgemerkt!
SCHRITT 1 | PLAN MACHEN & AUFZEICHNEN
Als aller erstes muss auf dem Brett vorgezeichnet werden, wo die Fensterbank aufhört, sprich wo der Überstand des Holzbrettes beginnt. So ist man auf der sicheren Seite, dass später kein Loch im Bereich der Fensterbank ist, sondern nur da wo sie auch sein sollen.
PLATZIERUNG GROSSE LÖCHER
Anschließend werden die Linien (quer und längs) für die beiden großen Löcher aufgezeichnet, wodurch sich der Mittelpunkt ergibt, an dem später gebohrt wird. Durch diese großen Löcher werden später die Laubsägezwingen gesteckt.
Wir haben uns für 10 cm Abstand zum seitlichen Rand entschieden, da das Brett so einen guten Halt bekommt und das Loch trotz eines Durchmessers von 32 mm immer noch weit genug vom Rand entfernt ist.
Um herauszufinden, wo die Löcher für die kleinen Zwingen sitzen müssen, die später das Brett an die Fensterbank klemmen, einfach der Zuschnittreste bedienen. Da diese kleiner sind, kann man die Stücke einfach auf die Fensterbank legen und mit der Zwinge befestigen. So weiß man dann wie weit der Rücken der Zwinge von der Fensterbank entfernt sein muss und kann dieses Wissen auf das großes Brett übertragen.
PLATZIERUNG KLEINE LÖCHER
Jetzt fehlen nur noch die Linien für die kleinen Löcher, die zusätzlichen dafür sorgen, dass die aufsteigende Heizungsluft das Kissen von unten etwas aufwärmt. Hierbei haben wir uns für jeweils drei kleine Löcher zwischen den Großen entschieden und sie mit Hilfe von einfachem ausmitteln aufgezeichnet. Wir sind dabei allerdings nicht von der Mitte der großen Löcher ausgegangen, sondern vom späteren Rand der großen Löcher, damit hinterher überall der gleich Abstand ist. Anschließend noch die zweite Reihe kleine Löcher vorzeichnen und schon sind die Vorbereitungen fertig.
Achtet allgemein darauf, dass die Abstände zum Rand und zu anderen Löchern groß genug sind, damit euch das Brett nicht durchbricht.
SCHRITT 2 | LÖCHER BOHREN
Nun geht es ans Eingemachte – das Sägen bzw. Bohren. Damit das auch gut klappt und niemand verletzt wird, einfach das Brett auf die beiden Böcke legen und gut mit den Schraubzwingen befestigen. Dabei bitte darauf achten, dass um euren aufgezeichneten Mittelpunkt noch genug Platz zum Bock ist und ihr da nicht ausversehen rein sägt bzw. bohrt.
Begonnen haben wir mit dem Lochsägeaufsatz für die großen Löcher. Anschließend waren die kleinen Luftlöcher dran, die einfach mit einem Holzbohrer hergestellt werden.
Ihr könnt auch einen normalen Bohrer verwenden, nur dann sind die „Ausreißer“ am Holz größer und ihr habt mehr Arbeit beim abschmirgeln.
SCHRITT 3 | SCHLEIFEN
Je nachdem welchen Bohrer ihr benutzt habt und wie sich das Holz verhält, sollte das Brett hinterher bei Bedarf noch mit Schleifpapier bearbeitet werden. Es soll sich schließlich keine Katze an einem Splitter verletzen, falls sie mal unter das Brett fassen. Für die groben Stücke nehmt ihr am besten ein grobkörnigeres Papier und für den Feinschliff ein etwas „Sanfteres“.
SCHRITT 4 | HOLZBRETT FESTKLEMMEN
Als nächster Schritt wird das Holzbrett schonmal an der Fensterbank befestigt. Dazu einfach das Holzbrett auf die Fensterbank legen, die Zwingen durch die dafür vorgesehenen Öffnungen stecken, ausrichten und festdrehen. Dann nochmal kontrollieren, ob auch wirklich alles fest sitzt, damit die Katze später einen sicheren Halt hat und das Ganze nicht zur Wackelpartie wird.
SCHRITT 5 | KLETTBAND BEFESTIGEN
Jetzt ist das Brett vorbereitet, also können wir uns dem Kissen widmen. Mir ist es wichtig, dass man es jederzeit abnehmen und waschen kann, deshalb haben wir uns dazu entschieden es mit Klettband zu befestigen, anstatt es fest zu tackern oder zu kleben.
Als erstes wird das Flauschband auf die passende Länge zugeschnitten und an beiden Seiten des Kissens angenäht. Seid dabei ruhig etwas großzügiger, damit es auch wirklich gut hält! Schön aussehen muss es ja eh nicht, weil es schließlich unter dem Kissen und damit nicht sichtbar ist.
Ist das auch geschafft, dann muss nur noch der Gegenpart, das Hakenband, auf die richtige Länge zugeschnitten, richtig platziert und das Kissen aufgelegt werden. Et voilá – Fertig!
Anstatt mühsam auszumessen, wo genau das Hakenband auf das Brett geklebt werden muss, einfach das Hakenband auf das bereits festgenähte Flauschband drücken, Klebefolie abziehen, das Kissen auf dem Holzbrett platzieren und festdrücken. Und schon sitzt alles da, wo es hingehört.
AKZEPTANZ & IMPRESSIONEN
Ich muss sagen, dass ich mit unserem Ergebnis sehr zufrieden bin. In Sachen Optik ist da sicherlich noch viel Luft nach oben, aber für den ersten Versuch finde ich die Fensterliege schon sehr gelungen. Auch Nala und Flash finden die Liege richtig toll! Vor allem Nala liegt dort mehrmals täglich drin und schläft, beobachtet das Geschehen in der Küche oder schaut, was draußen so vor sich geht. Sie liebt diesen neuen Platz wirklich sehr.