ERSTE PIPI-ATTACKE
Es fing in einer sehr unpassenden Zeit wieder an. Ich war krank und unsere Waschmaschine kaputt. Wir kamen abends vom Waschen bei meinen Eltern nach Hause, stellten den Korb mit der sauberen, trockenen Wäsche im Flur ab und Schwupps saß Nala drin.
Dazu muss man wissen, dass sie damals während ihrer Rolligkeiten sehr gerne in Wäschekörbe gepinkelt hat. Der Katzenpapa hob sie vorsichtshalber mal direkt wieder aus dem Korb und schon war es geschehen. Nala wollte tatsächlich drauf los pinkeln!
Zum Glück schien der Katzenpapa eine Ahnung gehabt zu haben und durch seine schnellen Reflexe ging das Meiste auf seine Klamotten, die er an hatte. Die saubere Wäsche wurde Gott sein Dank nur an zwei kleinen Stellen getroffen, sodass der Tag und der Weg wenigstens nicht ganz umsonst waren.
DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT
Nach dieser Aktion waren wir bereits alarmiert, hatten aber noch die Hoffnung, dass es nur Zufall war und Nala einfach den Geruch von einem anderen Waschmittel doof fand. Im Laufe des Abends zeigten sich jedoch immer mehr Symptome – „komisches“ Miauen, rollen auf dem Boden und Popo hoch strecken. Da war es uns dann relativ schnell klar: Nala war definitiv wieder rollig…
ULTRASCHALL BRINGT LICHT INS DUNKEL
Also rief ich nach zwei recht schlaflosen Nächten am Montagmorgen direkt bei einer Tierklinik an und erzählte kurz Nala’s Geschichte und dass wir gerne eine zweite Meinung zu dem Thema hätten. Und schwupps hatten wir ein paar Tage später einen Termin zum Ultraschall.
Die Ärztin hatte das Gerät kaum auf Nala’s Bauch gesetzt, schon hatte sie den „Übeltäter“ gefunden. Es befand sich noch ektopisches Gewebe – sprich Überreste eines Eierstockes – im rechten Bauchraum, welches für die entsprechende Hormonproduktion verantwortlich ist.
ABWÄGUNG
Die Tierärztin riet uns deshalb zu einer weiteren Operation, um das Thema ein für alle Mal vom Tisch zu haben. Alternativen wären natürlich noch die Pille und auch wieder ein Chip, wie ihn Nala bereits hatte, gewesen.
Diese Optionen können jedoch mit mehr oder weniger Nebenwirkungen hervorrufen und man hat quasi nie komplett Ruhe. Da Nala noch ihr ganzes Leben vor sich hat, haben wir uns für die OP entschieden, auch wenn mir dabei etwas flau im Magen war. Ich hatte schließlich noch im Kopf, wie schlecht die Wunde letztes Mal verheilt ist und eine so große Operation ist ja auch immer mit entsprechenden Risiken verbunden.
Es ging schließlich nicht um eine „einfache“ Kastration, sondern darum einen größeren Schnitt zu machen und den kompletten Bauchraum nach Geweberesten abzusuchen ohne andere Organe zu verletzen.
DER GROSSE TAG
Gut zwei Wochen später war es dann soweit – der Termin für die Operation stand an. Es war wie auch beim letzten Mal ein ganz merkwürdiges Gefühl sein Baby einfach „zurückzulassen“, ohne zu wissen was mit ihr passiert oder wie es ihr geht.
Ich saß anschließend im Büro wie auf heißen Kohlen und starrte ständig auf mein Handy. Die Klinik wollte sich zwar erst am Nachmittag melden, sobald Nala wieder fit ist, aber ich war trotzdem sehr angespannt. Als dann gegen 13.30 Uhr bereits das Telefon klingelte, ist mir erstmal das Herz in die Hose gerutscht und ich dachte es sei was schief gegangen, sodass sie sich viel früher melden.
Gott sei Dank gab die Ärztin sofort Entwarnung – Nala hatte alles gut überstanden und sei bereits fitter als erwartet. Sie erklärte mir dann noch ein paar Details der Operation, aber ich habe ihr nicht wirklich zuhören können, weil ich einfach nur so erleichtert und am Zittern war.
Im Nachhinein habe ich es bereut in dem Moment nicht richtig aufgepasst zu haben, aber zumindest habe ich ein paar Sachen mitbekommen und der Rest wurde uns dann mehr oder weniger nochmal beim Kontrolltermin erklärt.
AB NACH HAUSE
Als wir dann zur Klinik gefahren sind, war ich immer noch etwas angespannt, ob es Nala auch wirklich gut geht. Das Gefühl verflog aber sofort als die Tierarzthelferin mit Nala hereinkam und sie schon wieder ordentlich am Meckern war, warum sie denn in dieser doofen Box sitzen muss. Nach ein paar Formalien ging es dann aber auch endlich wieder nach Hause.
FORTSETZUNG FOLGT
Wie es weiter gegangen ist, erfahrt ihr im nächsten Teil dieser Serie. Die Geschichte ist nämlich leider nicht so glatt verlaufen wie gehofft und würde hier sonst den Rahmen sprengen.
4 Antworten
Tja, im Moment liegt sie mal wieder neben mir und hatte heute fast Hausarrest. Denn gestern hat sie Wolfgang nun abends nördlich von unserem Garten gefunden – sie war mal wieder 14 Stunden on Tour. Und leider ist sie in dieser Phase zeitweilig auch so zickig, dass sie sich mit ihren Schwestern nicht mehr versteht.
Im Moment ist aber überhaupt nicht absehbar wie lange sie in abgeschwächter Form rollig ist. Und in der Klinik hatte man uns schon vor der OP vorgewarnt, dass sie ihr Auswander-Verhalten eventuell beibehält.
Leider kommt es wohl manchmal vor, dass das Ovarrestgewebe trotz gründlicher Suche bei der OP nicht gefunden wird. Beim vorangegangen Ultraschall wurde damals fälschlicherweise eine vernarbte Stelle als Restgewebe erkannt. Also wäre zur Zeit eine weitere OP nicht sinnvoll.
Und die Rolligkeit mit Hormongaben zu unterdrücken, ist auch risikoreich. Denn unsere Allegra erhielt vor der Kastration 2 oder 3x die Katzenpille. Bei ihr wurde schon vor dem 9. Geburtstag Diabetes diagnostiziert. Und bald darauf erfuhren wir, dass die Katzenpille und auch Cortisongaben zu Diabetes führen können. Mit Futterumstellung, kleinen Insulingaben und viel Rücksichtnahme wurde sie zwar trotzdem 17 Jahre alt, aber ihr und unser Leben war nach der Diagnose längst nicht mehr so unbeschwert …
Daher werden wir Finjas Verhalten lieber noch einige Zeit beobachten um dann später mit der Klinik zu beratschlagen was der sinnvollste Weg unter diesen Umständen ist.
Gut, dass Nala diese Probleme zumindest nicht hat! Aber ihre Wundprobleme waren ja auch eine Achterbahn …
Oh, oh, das hört sich für mich aber verdammt vertraut an ;-( Und da bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!
Aber dann werde ich jetzt erst einmal in der Vergangenheit stöbern …
Unsere Finja hatte auf den Tag genau 1 Jahr nach ihrer Kastration im Dezember 2018 eine Ovarrest-OP, die sie erstaunlich gut überstanden hatte. Nur der OP-Befund des entnommen Gewebes war negativ, obwohl die beiden Bluttests vor der OP positiv ausfielen. Und jetzt ist unsere wahrscheinlich noch immer hormongesteuerte Katzendame mal wieder häufiger verdammt lange on Tour. Wahrscheinlich muss sie auch heute Nacht mal wieder von ihrem Zweitwohnsitz – einem verfallen Gartenschuppen auf der Parallelstraße abgeholt werden. Sie ist schon wieder seit 8 Stunden verschwunden …
VG Silke
Huhu Silke Das klingt aber gar nicht gut. Bei Nala war die OP ja wenigstens erfolgreich. Wie wollt ihr denn jetzt weiter vorgehen? Das ist ja so auch kein Zustand für Finja… Ich hoffe aber, dass ihr das bald in den Griff bekommt, sie auch nicht immer so lange auf Tour ist und ihr euch nicht allzu viele Sorgen machen müsst.
Hallo Maria,
im Moment liegt sie mal wieder neben mir und hatte heute fast Hausarrest. Denn gestern hat sie Wolfgang nun abends nördlich von unserem Garten gefunden – sie war mal wieder 14 Stunden on Tour. Und leider ist sie in dieser Phase zeitweilig auch so zickig, dass sie sich mit ihren Schwestern nicht mehr versteht.
Im Moment ist aber überhaupt nicht absehbar wie lange sie in abgeschwächter Form rollig ist. Und in der Klinik hatte man uns schon vor der OP vorgewarnt, dass sie ihr Auswander-Verhalten eventuell beibehält.
Leider kommt es wohl manchmal vor, dass das Ovarrestgewebe trotz gründlicher Suche bei der OP nicht gefunden wird. Beim vorangegangen Ultraschall wurde damals fälschlicherweise eine vernarbte Stelle als Restgewebe erkannt. Also wäre zur Zeit eine weitere OP nicht sinnvoll.
Und die Rolligkeit mit Hormongaben zu unterdrücken, ist auch risikoreich. Denn unsere Allegra erhielt vor der Kastration 2 oder 3x die Katzenpille. Bei ihr wurde schon vor dem 9. Geburtstag Diabetes diagnostiziert. Und bald darauf erfuhren wir, dass die Katzenpille und auch Cortisongaben zu Diabetes führen können. Mit Futterumstellung, kleinen Insulingaben und viel Rücksichtnahme wurde sie zwar trotzdem 17 Jahre alt, aber ihr und unser Leben war nach der Diagnose längst nicht mehr so unbeschwert …
Daher werden wir Finjas Verhalten lieber noch einige Zeit beobachten um dann später mit der Klinik zu beratschlagen was der sinnvollste Weg unter diesen Umständen ist.
Gut, dass Nala diese Probleme zumindest nicht hat! Aber ihre Wundprobleme waren ja auch eine Achterbahn …
VG Silke